Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Geniestreich von Terrier ebnet Leverkusen den Weg zum Sieg im Rhein-Derby

Bayer Leverkusen gewinnt 2:0 gegen 1. FC Köln dank Terriers Hackentor und Andrichs Treffer, bleibt auf Platz vier.

Die Profis von Bayer Leverkusen durften im Derby gegen Köln jubeln.
Foto: Federico Gambarini/dpa

Zuerst gab es großen Fan-Ärger, dann ein Zaubertor: Martin Terrier ebnete Bayer Leverkusen mit einem Geniestreich den Weg zum 2:0 (0:0)-Sieg im emotionalen Rhein-Derby gegen Aufsteiger 1. FC Köln. Vor 30.210 Zuschauern erzielte der Franzose in der 66. Minute per Hacke das 1:0, das Robert Andrich (72.) noch erhöhte.

Die Werkself steht nach 14 Spielen in der Fußball-Bundesliga weiterhin auf Platz vier mit 26 Punkten. Köln bleibt vorerst Neunter mit 16 Zählern, aber könnte am Sonntag zurückfallen.

FC-Fans reisen aus Protest ab 

Den ersten Aufreger gab es schon vor dem Anpfiff. Etwa 500 FC-Fans aus der aktiven Szene boykottierten das Spiel aus Protest gegen die aus ihrer Sicht zu intensiven Einlasskontrollen. Die Rede war dabei auch von «Nacktkontrollen», was der Verein zunächst aber nicht bestätigen konnte.

Nach Angaben der Leverkusener seien die Einlasskontrollen im Gästebereich «ruhig und ohne Zwischenfälle» verlaufen. Unabhängig vom Spiel hätten aber polizeiliche Maßnahmen stattgefunden, «die dazu führten, dass rund 500 Fans des 1. FC Köln das Stadion verließen. Über Art und Umfang der Maßnahmen haben wir keine Kenntnis, da Bayer 04 hier nicht involviert war», hieß es vom Werksclub.

Langeweile vor der Pause

In der ersten Halbzeit auf dem Rasen verlief es wesentlich ruhiger. Die Gastgeber mussten auf ihren Top-Scorer Alejandro Grimaldo (muskuläre Probleme) und Stürmer Patrik Schick verzichten, waren jedoch von Anfang an bemüht. Abgesehen von einer Chance für Christian Kofane, die FC-Torwart Marvin Schwäbe mit einem glänzenden Reflex vereitelte, blieb die Werkself zunächst in der Offensive harmlos.

Lukas Kwasniok, Trainer von Köln, hatte mutig mit fünf Offensivkräften aufgestellt, aber auch bei den Gästen lief nach vorn kaum etwas. Erst als Said El Mala nach 20 Minuten auf dem linken Flügel Gas gab, wurde es gefährlich. Seine flache Hereingabe konnte Luca Waldschmidt am langen Pfosten jedoch nicht nutzen. Waldschmidt scheiterte kurz darauf mit einem kräftigen Schuss am Bayer-Torwart Mark Flekken.

Leverkusen mangelte es an Ideen und der Präzision beim letzten Pass. Dabei hatte Trainer Kasper Hjulmand, der nach seiner privat bedingten Pause im Champions-League-Spiel gegen Newcastle United (2:2) wieder auf der Bank saß, vor dem Anpfiff noch betont: «Das ist eine super wichtige Partie für den Verein. Natürlich wollen wir den Sieg.»

Jedoch gab es wenig Aktivität von seiner Mannschaft im Spiel. Kapitän Andrich verfehlte knapp einen Kopfball nach einer Ecke, und Jonas Hofmann scheiterte mit einem Distanzschuss an Schwäbe – bis zur Halbzeitpause passierte nichts weiter.

Bayer legt zu

Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel deutlich lebhafter. Malik Tillman hätte Bayer in Führung bringen sollen, nachdem FC-Abwehrspieler Sebastian Sebulonsen einen Fehler gemacht hatte und ihm freie Bahn verschaffte. Jedoch setzte der US-Nationalspieler den Ball weit über das Kölner Tor. Kurz darauf scheiterte Kofane mit einem Kopfball an Schwäbe.

Auf der anderen Seite musste Flekken zweimal richtig strecken – zuerst bei einem Freistoß von Sebulonsen, dann bei einem Schuss des eingewechselten Linton Maina. Dann kam der große Moment von Terrier: Eine Flanke von Arthur bugsierte er mit artistischem Einsatz der Hacke ins lange Eck. Als Andrich kurz darauf per Kopf nachlegte, war das Spiel entschieden.

dpa