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Archäologen entdecken 2.900 Jahre alte Maya-Stätte in Guatemala

Forscher finden anthropomorphe Steinskulpturen, Observatorium und Pyramiden in 16 Quadratkilometer großem Gebiet im Regenwald.

In der Nähe der Unesco-Weltkulturerbestätte Tikal wurde eine rund 2.900 Jahre alte Maya-Stätte entdeckt.
Foto: Sandra Sebastian/EFE via epa/dpa

Im Norden von Guatemala haben Archäologen eine rund 2.900 Jahre alte Maya-Stätte entdeckt. Die Forscher gaben dem Ort den Namen «Los Abuelos» (Die Großeltern), da dort zwei anthropomorphe Steinskulpturen gefunden wurden, die vermutlich dem Kult der Vorfahren gewidmet waren, wie Teamleiter Milan Kováč mitteilte. Bei den Ausgrabungen kamen zudem ein Observatorium, Pyramiden, Altäre, Stelen-Fragmente und Keramiken zum Vorschein.

Der im Regenwald entdeckte Ort erstreckt sich über rund 16 Quadratkilometer in der Nähe der Stätte Uaxactún in der Provinz Petén. Das Unesco-Weltkulturerbe Tikal, eines der bedeutendsten kulturellen Zentren der Maya-Zivilisation, liegt nur rund 40 Kilometer südlich von «Los Abuelos». 

https://x.com/SCSPGT/status/1928197891820245384

Aufgegeben und später wieder genutzt

Laut Teamleiter Kováč in einer Pressekonferenz in Guatemala-Stadt soll der kürzlich entdeckte Ort eines der bedeutendsten rituellen Zentren der Region gewesen sein. Die Figuren aus Stein, die einen Mann und eine Frau als Paar darstellen sollen, wurden in der Zeit von 600 bis 400 vor Christus gefunden.

Die sitzenden Skulpturen haben eine Höhe von ungefähr anderthalb Metern. Zu ihren Füßen wurden Keramiken entdeckt, die offensichtlich absichtlich zerbrochen wurden. Der Ort, den die Entdecker als kleinen Tempel beschreiben, soll rund 1.000 Jahre lang für rituelle Zwecke genutzt und dann aufgegeben worden sein, bis er um 800 n. Chr. von späteren Bewohnern wieder in Benutzung genommen wurde.

Das Team von Archäologen und Archäologinnen aus der Slowakei und Guatemala entdeckte auch Funde an zwei anderen nahegelegenen Orten, Petnal und Cambrayal. In Petnal wurde eine 33 Meter hohe Pyramide gefunden, die vermutlich ein ehemaliges politisches Zentrum der Maya darstellt – die bisher größte in der untersuchten Region.

dpa