Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Verheerende Brände in Los Angeles fordern 16 Todesopfer

Die Behörden erweiterten die Liste um fünf weitere Opfer und warnen vor weiteren Bränden durch neue Winde.

Feuer in Los Angeles: Rufe nach Trump werden lauter.
Foto: Etienne Laurent/AP/dpa

Mindestens 16 Menschen sind bei den verheerenden Bränden in Los Angeles gestorben. Zuvor waren der Gerichtsmedizin elf Tote bekannt – am Samstag wurde die Liste um fünf weitere Opfer erweitert. Die zweitgrößte Stadt in den USA befürchtet aufgrund neuer Winde weitere Brände in den kommenden Tagen. Unterdessen werden die Forderungen nach einem Besuch und der Unterstützung des designierten US-Präsidenten Donald Trump lauter.

Die Todesopfer

Es ist immer noch unklar, wie viele Menschen insgesamt in den Flammen ums Leben gekommen sind. Die Einsatzkräfte konnten nicht in alle Bereiche vordringen – die Gefahr durch die Brandkatastrophe in der Region an der US-Westküste in Kalifornien war zu groß.

Die fünf neuen bestätigten Todesfälle schreiben die Gerichtsmediziner dem zweitgrößten Brand «Eaton Fire» nahe Pasadena zu. Insgesamt starben in dem Gebiet demnach inzwischen mindestens elf Menschen. Beim noch größeren «Palisades Fire» im Stadtteil Palisades waren es wie bislang fünf.

Laut der Brandschutzbehörde Cal Fire wurden mehr als 12.300 Gebäude zerstört oder beschädigt. Seit Dienstag sind fast 155 Quadratkilometer Land in Flammen aufgegangen – das entspricht etwa anderthalbmal der Fläche der Insel Sylt. Brände sind in Los Angeles und der Region üblich, aber nicht in diesem enormen Ausmaß.

Briefe an Trump

Kathryn Barger vom Verwaltungsbezirk Los Angeles bat Trump, sich die immensen Schäden anzusehen. Auf der Plattform X veröffentlichte sie einen Brief an den Republikaner, der am 20. Januar die Amtsgeschäfte von Präsident Joe Biden übernimmt. Barger, ebenfalls Republikanerin, betonte auch in Bezug auf den Wiederaufbau in den kommenden Jahren in und um Los Angeles in ihrer Einladung, dass man sich darauf freue, mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten. Sie ersuchte Trump, den Menschen zu helfen und verwies auf seinen Besuch während seiner vorherigen Amtszeit, als Los Angeles auch mit Bränden zu kämpfen hatte.

Vorher hatte der demokratische Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, den zukünftigen US-Präsidenten bereits schriftlich eingeladen, sich persönlich ein Bild vom Ausmaß der Brände zu machen. Trump hatte Newsom die Schuld für die Ausmaße der Feuer gegeben – er kritisierte unter anderem seine Wassersparmaßnahmen. Newsom reagierte darauf, indem er sagte, dass man menschliche Tragödien nicht politisieren solle.

Preiswucher, Betrug und Plündereien 

Die verheerenden Flammen in Kalifornien sind nicht das einzige Problem, das Behörden sehen. Der kalifornische Generalstaatsanwalt Rob Bonta warnte vor Preiswucher, Betrug und Plündereien. In Notsituationen wie dieser träten erfahrungsgemäß böswillige Akteure auf, «die versuchen, das Trauma und das Chaos solcher Momente für ihren eigenen Vorteil zu nutzen», sagte Bonta und versprach, rigoros dagegen vorzugehen. 

«Wir haben erlebt, dass Unternehmen und Vermieter die erhöhte Nachfrage in Notfällen nutzen, um die Preise für lebenswichtige Güter und Dienstleistungen wie Gas und Wasser, Batterien, Erste-Hilfe-Materialien, Baumaterialien und Unterkünfte, einschließlich Hotels und Kurzzeitmieten, in die Höhe zu treiben», beklagte er. Dies sei illegal und werde geahndet.

Die Behörden sind derzeit auch auf der Suche nach Betrügern, die vorgeben, wohltätige Organisationen zu sein und irrtümlicherweise behaupten, Geld für die Opfer der Feuerkatastrophe zu sammeln.

Hilfe aus Mexiko

Bei der Brandbekämpfung erhalten die USA Unterstützung aus dem Ausland. Mexiko hat Feuerwehrleute nach Kalifornien geschickt. Gouverneur Newsom teilte auf der Plattform X mit, dass die Helfer aus dem Nachbarland per Flugzeug angekommen sind. Sie werden sich den mehr als 14.000 Einsatzkräften vor Ort anschließen. Kalifornien ist für die Unterstützung unendlich dankbar. Zuvor war bereits bekannt, dass Kanada Hilfe schickt.

dpa