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Drohnen legen Flughafen Kopenhagen stundenlang lahm

Die Sichtung von mehreren großen Drohnen sorgt am wichtigsten Flughafen Dänemarks für eine komplette Sperrung und rund 100 Flugstreichungen. Nun gehen die Ermittler ersten Spuren nach.

Am Flughafen Kopenhagen wurden Drohnen gesichtet. (Illustration)
Foto: Steffen Trumpf/dpa

Die Sichtung mehrerer großer Drohnen hat am Flughafen Kopenhagen für eine stundenlange Sperrung des Luftverkehrs und auch für Reisende aus Deutschland für Probleme gesorgt. Man gehe unter anderem mit Blick auf Anzahl und Größe der Drohnen sowie Zeitpunkt des Vorfalls davon aus, dass es sich vermutlich um einen «fähigen Akteur» handeln müsse, sagte der leitende Ermittler der Kopenhagener Polizei, Jens Jespersen, am Morgen auf einer Pressekonferenz. 

Damit sei ein Akteur gemeint, der die Fähigkeiten, den Willen und die Werkzeuge dazu habe, so etwas zu bewerkstelligen – vielleicht auch lediglich zu Übungszwecken, sagte Jespersen. Wer genau dieser Akteur sein könnte, wisse er nicht. Auf die Frage, inwieweit Russland seine Hände im Spiel haben könnte, antwortete er: «Dazu kann ich nichts sagen. Ich weiß es einfach nicht.» Eine konkrete Gefahrensituation für Menschen habe es nicht gegeben.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor einen solchen Zusammenhang angedeutet. «Besondere Aufmerksamkeit haben wir den Verletzungen des Luftraums von Nato-Mitgliedstaaten durch Russland gewidmet, insbesondere am 22. September in Kopenhagen», berichtete er über ein Gespräch mit der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, in New York. «Wenn es keine entschlossene Reaktion der verbündeten Staaten und Institutionen auf aggressive Provokationen gibt, wird Russland diese fortsetzen», schrieb Selenskyj auf Telegram.

Stundenlange Sperrung

Aufgrund der Sichtung von zwei bis drei größeren Drohnen musste der Flugverkehr am Flughafen der dänischen Hauptstadt vom späten Montagabend bis in die Nacht hinein für etwa vier Stunden eingestellt werden. Laut Flughafenangaben wurden etwa 100 Flüge aufgrund der Drohnensichtung gestrichen, darunter auch mehrere Flüge von und nach Deutschland. Insgesamt waren rund 20.000 Passagiere betroffen, wie Vertreter des Flughafens und der dänischen Flugsicherheit auf einer Pressekonferenz mitteilten. Am (heutigen) Dienstag wird daher mit weiteren Verspätungen bei Abflügen und Landungen gerechnet.

Es gab auch in der Nacht einen ähnlichen Vorfall am weiteren wichtigen skandinavischen Flughafen Oslo-Gardermoen. Auch hier sind die Hintergründe noch unklar. „Natürlich schauen wir im Zuge der dänischen Ermittlungen auch auf die Osloer Drohnensichtungen“, sagte Jespersen dazu. Ob es einen Zusammenhang gibt, kann man zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht sagen.

Turbulente Tage für europäischen Luftverkehr

Der europäische Flugverkehr bleibt weiterhin unruhig: Ein Cyberangriff auf einen IT-Dienstleister führte am Wochenende zu Störungen an mehreren Flughäfen, darunter Berlin, Brüssel, London Heathrow und Dublin. Einige Probleme dauerten am Montag noch an.

Der Flughafen Kopenhagen-Kastrup ist einer der größten Flughäfen Skandinaviens und zählt neben Stockholm-Arlanda und Oslo-Gardermoen zu den größten Airports. Täglich fliegen auch viele Passagierflugzeuge von der beliebten dänischen Hauptstadt in deutsche Städte.

dpa