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Flut-Drama in Südthailand – auch Teile Sumatras unter Wasser

Tausende warten auf Dächern auf Hilfe, ganze Orte sind von Fluten eingeschlossen. Der Süden von Thailand ist Katastrophengebiet – und auch in Malaysia und Indonesien sind viele auf der Flucht.

Teile von Südthailand wurden zum Katastrophengebiet erklärt.
Foto: Arnun Chonmahatrakool/AP/dpa

Im Süden von Thailand ist weiter kein Ende einer dramatischen Hochwasserkatastrophe in Sicht. Die Zeitung «Bangkok Post» zitierte den Universitätsprofessor Seree Supratid, einen Experten für Klimawandel und Katastrophenvorsorge, mit den Worten, es könne Wochen dauern, bis sich die Wassermassen aus dem besonders schlimm betroffenen Bezirk Hat Yai an der Grenze zu Malaysia wieder zurückziehen. 

Die Medien berichteten unter Berufung auf die Behörden, dass mittlerweile mehr als 690.000 Menschen in der Region von den verheerenden Überschwemmungen betroffen seien. Insgesamt spricht der Katastrophenschutz nach den jüngsten Rekord-Monsunregenfällen bereits von Millionen Betroffenen in Thailand.

Häuser komplett unter Wasser

«Allein am Dienstagmorgen sind die Fluten verglichen mit Montag um fast zwei Meter angestiegen», sagte Supratid. Häuser in Hat Yai, in denen das Wasser zuvor einen Pegel von etwa einem Meter erreicht habe, stünden nun komplett unter Wasser. Viele Menschen harrten auf ihren Dächern aus und warteten verzweifelt auf Hilfe. Vielerorts kamen die Einsatzteams nur noch mit Booten voran.

Die Regierung hat den Einsatz von Hubschraubern angeordnet, um Lebensmittel und Hilfsgüter für Familien abzuwerfen, die in den stark überschwemmten Gebieten in ihren Häusern eingeschlossen waren. An vielen Orten waren die Vorräte bereits knapp. Auch das Militär war im Einsatz.

Die TAT, die nationale Tourismusbehörde, befürchtet große Verluste für die beliebte Region. In den letzten Tagen saßen etwa 8.000 Touristen, hauptsächlich Ausländer aus Malaysia, Singapur und Indonesien, in Hotels und am Flughafen von Hat Yai fest.

https://x.com/KhaosodEnglish/status/1993299476610773112

Malaysia und Indonesien ebenfalls betroffen

Auch in anderen Teilen Südostasiens herrscht Hochwasser. Besonders betroffen ist das Nachbarland Thailands, Malaysia. Laut Behörden mussten allein im angrenzenden nordöstlichen Bundesstaat Kelantan fast 10.000 Menschen in provisorischen Unterkünften Schutz suchen. Auf der indonesischen Insel Sumatra wurden Tausende Bewohner obdachlos, nachdem tagelange schwere Niederschläge Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht hatten.

Gemäß dem Katastrophenschutz starben in Nord-Sumatra mindestens acht Menschen, während Dutzende weitere verletzt wurden. Besonders schwer betroffen ist der Bezirk Süd-Tapanuli, wo mehrere Brücken durch das Hochwasser schwer beschädigt wurden. Viele Straßen sind unpassierbar. Autos und Trümmerteile wurden von den Fluten mitgerissen.

Gemäß der nationalen Wetterbehörde sind zwei Wettersysteme für die Situation verantwortlich: der tropische Wirbelsturm Koto, der sich über der Sulusee zwischen den Philippinen und Indonesien gebildet hat, und ein tropisches Sturmsystem in der Straße von Malakka. Beide Systeme haben zu starken Regenfällen und starken Winden in der Region geführt.

dpa