Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Erneut tödliche Überschwemmungen im Süden der USA

Während die Zahl der Toten nach der Sturzflut in Texas immer weiter ansteigt, wird ein Ort im Nachbarstaat New Mexico ebenfalls von Wassermassen überrollt. Wieder sterben Kinder.

In Ruidoso wird ein ganzes Haus von den Wassermassen mitgerissen.
Foto: Kaitlyn Carpenter/via AP/dpa

In zwei Bundesstaaten im Süden der USA haben heftige Sturzfluten Menschen in den Tod gerissen. Nach der Flutkatastrophe in Texas stieg die Zahl der Toten und Vermissten weiter an, während im benachbarten Bundesstaat New Mexico ebenfalls Wassermassen durch den Bergort Ruidoso rauschten. Ein Mann im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, ein vierjähriges Mädchen und ein siebenjähriger Junge kamen laut örtlichen Behörden ums Leben.

In den sozialen Netzwerken wurden Videos veröffentlicht, die zeigten, wie eine Flutwelle durch die Stadt raste und ein ganzes Haus mit sich riss. Am Dienstagnachmittag (Ortszeit) stieg der Fluss Rio Ruidoso auf einen Pegelstand von über sechs Metern, wie die Behörden mitteilten – der bisherige Rekord lag bei etwa viereinhalb Metern. Rettungskräfte waren über 50 Mal im Einsatz.

https://x.com/ABC/status/1942756824106631614

Heftige Regenfälle seien auf Gebiete gefallen, in denen im vergangenen Jahr Waldbrände gewütet hatten, teilten die Behörden weiter mit. Der Boden dort habe das Wasser nicht aufnehmen können, sagte der Bürgermeister von Ruidoso, Lynn Crawford, einem lokalen Radiosender. Vor den Regenfällen sei der Fluss so schmal gewesen, «dass man darüber hätte springen können».

Crawford sprach auch von Gaslecks, Schlammlawinen und unter Wasser stehenden Brücken. Einige Menschen seien im Krankenhaus. Die Gouverneurin von New Mexico, Michelle Lujan Grisham, erklärte für das betroffene Gebiet den Notstand, um Einsatzteams und Bundesmittel für Ruidoso bereitzustellen. «Diese Krise erfordert sofortiges Handeln», teilte sie auf Facebook mit.

In Texas steigt die Zahl der Toten weiter

Im Bundesstaat Texas stieg die Zahl der Todesopfer nach der verheerenden Sturzflut am Freitag auf mindestens 111, wie mehrere US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf die Behörden berichteten. Allein im stark betroffenen Kerr County werden laut Gouverneur Greg Abbott noch immer mindestens 161 Personen vermisst.

Unter den Toten sind auch mindestens 27 Kinder und Betreuer von «Camp Mystic», einem christlichen Sommercamp für Mädchen am Guadalupe River. Warum das 1926 gegründete Camp so schwer getroffen wurde, ist unklar. Zwei Tage vor der Katastrophe hatten die Behörden die Notfallpläne des Camps noch abgesegnet, berichtete der Sender ABC unter Berufung auf entsprechende Dokumente. Alle Mitarbeiter seien mit den Plänen vertraut gewesen.

Die Suchteams haben keine genaue Kenntnis darüber, wer sich genau über das lange Wochenende in dem beliebten Urlaubsgebiet aufgehalten hatte, als die Überschwemmungen innerhalb kurzer Zeit begannen und viele überraschten. Viele Urlauber hatten eigenständig an den Flussufern gezeltet und waren daher nicht in einem Hotel registriert. Die Behörden forderten die Bevölkerung auf, mögliche Vermisste zu melden.

Trump reist am Freitag ins Überschwemmungsgebiet

US-Präsident Donald Trump plant eigenen Angaben zufolge, am Freitag mit seiner Ehefrau und First Lady Melania das Überschwemmungsgebiet in Texas zu besuchen. «Was für eine tragische Situation», sagte er über die Sturzflut.

Experten führen die Zunahme von Naturkatastrophen in den USA – Stürme, Überflutungen und Waldbrände – ebenfalls auf die Auswirkungen des Klimawandels zurück.

dpa