Evakuierungen in Punjab und Warnung vor Überschwemmungen von Indien. Monsunzeit stärker als gewöhnlich.
Flutkatastrophe in Pakistan fordert fast 800 Menschenleben

Seit Ende Juni sind in Pakistan fast 800 Menschen infolge der Monsunzeit gestorben. Die Nationale Katastrophenschutzbehörde des Landes hat diese Zahl bekannt gegeben. In Punjab, der bevölkerungsreichsten Provinz des Landes, wurden Zehntausende Menschen gezwungen, ihre Dörfer zu verlassen.
«Wir haben mehr als 24.000 Menschen aus den tief gelegenen Gebieten in der Nähe der Flüsse evakuiert», sagte ein Sprecher der Rettungsbehörde vor Ort der Deutschen Presse-Agentur. Auch in den kommenden Tagen könnten die Evakuierungen anhalten.
Am Montag gab das pakistanische Außenministerium bekannt, dass das benachbarte Indien über diplomatische Kanäle eine Warnung vor möglichen grenzüberschreitenden Überschwemmungen übermittelt habe – der erste diplomatische Kontakt zwischen den Erzrivalen seit sie im vergangenen Mai kurz vor einem Krieg standen.
Längerer Monsun befürchtet
Die nordwestliche Provinz Khyber Pakhtunkhwa hat die meisten Todesopfer durch die Fluten zu verzeichnen. In Nordpakistan und im pakistanisch verwalteten Teil von Kaschmir gab es diesen Monat dramatische Sturzfluten mit über 300 Toten.
Laut einem Sprecher der Meteorologie-Behörde der dpa wird die Monsunzeit in Pakistan bis September andauern. Der Niederschlag ist in diesem Jahr stärker als üblich und könnte auch länger anhalten.
Die Anzahl der extremen Wetterereignisse nimmt in Pakistan zu. Im Sommer 2022 gab es eine schwere Flutkatastrophe, bei der zeitweise ein Drittel des Landes überflutet war und 1.700 Menschen ums Leben kamen.