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Ford will in Deutschland 2.900 Stellen abbauen

Knapp zwei Milliarden Euro hat Ford in seinen Kölner Standort investiert, um E-Autos zu produzieren. Die rollen inzwischen zwar vom Band, doch der Absatz ist mau. Nun zückt die Firma den Rotstift.

Mit dem Stellenabbau sollen Kosten gesenkt werden. (Archivbild)
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Ford plant, bis Ende 2027 in Deutschland 2.900 Stellen abzubauen, um Kosten zu senken. Die meisten Arbeitsplätze sollen im Kölner Werk gestrichen werden, wie das Unternehmen mitteilte. In Europa insgesamt sollen 4.000 Stellen abgebaut werden, 800 davon in Großbritannien und 300 in anderen EU-Staaten.

In Köln befinden sich die Europazentrale und die Produktion von zwei Elektroauto-Modellen. Laut Betriebsrat hat Ford derzeit etwa 11.500 Stellen in der Domstadt – das bedeutet, dass ungefähr jede vierte Ford-Stelle dort gestrichen werden könnte.

Ford hat in den letzten Jahren hohe Verluste im Pkw-Segment verzeichnet, aufgrund hoher Kosten für die Umstellung auf Elektroautos sowie der Konkurrenz durch Stromer und strenger CO2-Emissionsziele. Diese Vorgaben behindern laut Ford das separate Geschäft mit Verbrennungsmotoren.

 Nach Wegfall der staatlichen E-Auto-Förderung ist die Nachfrage eingebrochen 

Ford ist nicht der einzige, der mit Problemen zu kämpfen hat. Derzeit sind alle deutschen Autobauer stark unter Druck. Nachdem eine staatliche Förderung für Elektroautos weggefallen ist, ist die Nachfrage gesunken, und auch die schwache Wirtschaftslage und die Angst um Arbeitsplätze führen zu einer Zurückhaltung der Verbraucher.

Ford-Manager Marcus Wassenberg sagte, dass man auch für zukünftige Generationen ein starkes Geschäft in Europa betreiben wolle. «Wir müssen daher schwierige, aber entschlossene Maßnahmen zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit von Ford in Europa umsetzen.» 

Das Management untermauerte seinen Appell an die Bundespolitik, die Marktbedingungen zu verbessern. In Deutschland und Europa fehlten «eine konsistente und klare politische Agenda zur Förderung der Elektromobilität», moniert die Ford-Chefetage. 

2018 hatte Ford noch knapp 20.000 Beschäftigte in Köln 

Ford hat in den Jahren 2023 und 2024 fast zwei Milliarden Euro in seinen Kölner Standort investiert, um die Produktion von Elektroautos zu ermöglichen. Die Fertigung des Kleinwagen-Verbrennermodells Fiesta wurde gestoppt. Jetzt werden in Köln zwei E-Automodelle von Ford hergestellt – es handelt sich um die ersten Pkw-Serienmodelle aus Europa.

Die Erwartungen waren bisher weit entfernt von der Erfüllung. Nachdem Deutschlandchef Martin Sander in diesem Sommer überraschend zu VW wechselte, musste das Management umstrukturiert werden. Auch andere führende Manager haben Ford verlassen.

Um die Schwierigkeiten zu bewältigen, setzt Ford nun weiterhin auf einen Schrumpfkurs. Im Jahr 2018 hatte das Unternehmen noch knapp 20.000 Mitarbeiter in der Domstadt, Ende 2027 dürften es weniger als die Hälfte sein.

dpa