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Geburtenrate sinkt auf 1,35 Kinder je Frau

Frauen bringen pro Person weniger Kinder zur Welt. Vergangenes Jahr verlangsamte sich jedoch der Rückgang, wie aus einer aktuellen Statistik für Deutschland hervorgeht.

Die Geburtenrate ist in Deutschland erneut gesunken, jedoch langsamer als zuvor. (Symbolbild)
Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Die Anzahl der Kinder, die Frauen in Deutschland im Durchschnitt pro Person gebären, ist erneut gesunken. Im vergangenen Jahr betrug die sogenannte Geburtenrate 1,35, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Dies entspricht einem Rückgang von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings hat sich der Rückgang deutlich verlangsamt: In den Jahren 2022 und 2023 war die Geburtenrate noch um acht bzw. sieben Prozent gesunken.

In Deutschland gab es sowohl in den 1990er Jahren als auch im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends ähnlich niedrige und sogar noch niedrigere Werte als im vergangenen Jahr. Im Jahr 677.117 wurden 677.117 Kinder geboren, das waren zwei Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Geburtenrate variierte zwischen den Bundesländern: Im vergangenen Jahr betrug sie 1,21 in Berlin, während sie in Niedersachsen mit 1,42 am höchsten war. In den östlichen Flächenländern lag die Rate bei 1,27 Kindern pro Frau, was deutlich unter der Rate in den westlichen Bundesländern von 1,38 Kindern pro Frau lag.

Der Abfall wurde jedoch in allen Bundesländern festgestellt: am stärksten in Thüringen mit einem Minus von 7 Prozent auf 1,24, am geringsten in Baden-Württemberg mit einem Minus von 1,0 Prozent auf 1,39.

Tiefstand bei Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit 

Die Geburtenrate bei deutschen Frauen betrug 1,23 Kinder – ein ähnlich niedriger Wert wurde zuletzt vor knapp 30 Jahren im Jahr 1996 gemessen, als eine Frau im Schnitt 1,22 Kinder bekam. Doch auch hier habe sich der jährliche Rückgang abgeschwächt, erklärte das Bundesamt.

Bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit lag die Geburtenrate bei 1,84 Kindern, das bedeutet ein Minus von zwei Prozent. «Die Geburtenhäufigkeit der ausländischen Frauen geht seit 2017 fast kontinuierlich zurück», hieß es dazu.

Die Geburtenrate sinkt auch im Ausland. Die bis 2023 vorliegenden Daten zeigten, dass sie in den meisten Staaten der Europäischen Union (EU) im Vorjahresvergleich weiter gesunken sei, erklärt das Bundesamt. Die Rate für alle 27 EU-Staaten betrug 2023 durchschnittlich 1,38 Kinder je Frau – zehn Jahre zuvor waren es noch 1,51 Kinder je Frau.

Deutschland 2023 im EU-Schnitt

Im Jahr 2023 lag Deutschland im europäischen Durchschnitt. Bulgarien hatte die höchste Geburtenziffer mit 1,81 Kindern pro Frau, während Malta mit 1,06 und Spanien mit 1,12 Kindern pro Frau die niedrigsten Geburtenziffern aufwiesen.

Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes betrug 2024 in Deutschland 30,4 Jahre, die Väter waren im Schnitt 33,3 Jahre alt. «In den vergangenen zehn Jahren sind Eltern zum Zeitpunkt der Geburt des ersten Kindes tendenziell älter geworden», erklärte das Bundesamt. Im Jahr 2015 waren Mütter im Durchschnitt 29,7 Jahre und Väter 32,8 Jahre alt.

dpa