Angehörige, Politiker und Rettungskräfte gedenken der Opfer. Minister betonen Sicherheit und Freiheit der Mobilität.
Emotionale Trauerfeier nach Zugunglück in Zwiefalten

Fünf Tage nach dem Zugunglück haben Angehörige, Rettungskräfte und Vertreter aus der Politik in einem bewegenden Trauergottesdienst der Opfer gedacht. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat den Hinterbliebenen im Namen der Bundesregierung sein Beileid ausgesprochen. «Unsere Herzen sind voller Trauer», sagte Schnieder in der voll besetzten Kirche Münster Unserer Lieben Frau in Zwiefalten (Landkreis Reutlingen). Drei Menschen seien mitten aus dem Leben gerissen und so viele verletzt worden.
Anteilnahme aus der Politik
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte: «Die Bilder des Unglücks haben uns alle fassungslos gemacht.» Solche Schicksalsschläge seien grausam und erbarmungslos. Die Behörden prüften nun genau, wie es dazu kommen konnte, um die Sicherheit weiter zu verbessern. Rettungskräfte hätten Unglaubliches geleistet. Schnieder sagte, Mobilität sei Freiheit, die mit Unsicherheiten verbunden sei.
Unter anderem waren auch Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, und Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) anwesend. Lutz traf sich nach dem Gottesdienst im nahegelegenen Pfarramt mit den Angehörigen der Opfer. Diese wollten keine öffentliche Stellungnahme abgeben.
«Es ist wie ein böser Traum»
«Die Bilder vom Unglück lassen uns nicht los. Wir sind stumm und haben keine Antworten. Warum musste das Unglück geschehen? Warum mussten Menschen sterben?», sagte Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Niemand hätte vor einer Woche damit gerechnet, dass drei Menschen ihr Leben verlieren und 36 zum Teil schwer verletzt werden. «Es ist wie ein böser Traum».
Vertreter der Rettungskräfte, Polizei, Feuerwehr und Notfallseelsorge legten zuvor jeweils drei rote Rosen vor dem Altar ab, auf dem drei Kerzen brannten. Schnieder, Kretschmann, Hermann und Lutz hatten jeweils drei weiße Rosen zum Altar gebracht. Die Blumen wurden in eine Bodenvase gelegt.
Der ökumenische Gottesdienst wurde von den Bischöfen Klaus Krämer, der Diözese Rottenburg-Stuttgart, und Gohl abgehalten. Der Gedenkgottesdienst wurde live im SWR-Fernsehen übertragen. Nach der Entgleisung eines Regionalzugs infolge eines Unwetters am 27. Juli wurden drei Menschen getötet und Dutzende teilweise schwer verletzt.