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Prinz Harrys Zurückhaltung und öffentliche Gerichtsverfahren

Harrys Privatleben bleibt rätselhaft, während Gerichtsverfahren und Familienstreitigkeiten die Schlagzeilen dominieren.

Der fünfte der britischen Thronfolge erlebt teils schwere Zeiten. (Archivbild)
Foto: Jordan Pettitt/PA Wire/dpa

Prinz Harry hat kein Instagram. Im Gegensatz zu seiner Ehefrau, Herzogin Meghan, gibt der 40-Jährige kaum private Einblicke in sein Leben außerhalb des britischen Königshauses. Um herauszufinden, wie es dem Royal geht, muss man über Meghan gehen. Die 43-Jährige hat kürzlich ein romantisches Kussfoto geteilt. Harrys Zurückhaltung in der Öffentlichkeit könnte auch mit der Stimmung in der Heimat zusammenhängen.

Nach ihrem Weggang aus Großbritannien vor ungefähr fünf Jahren haben der Herzog und die Herzogin von Sussex nicht mehr viele Unterstützer in der Öffentlichkeit im Vereinigten Königreich. Die Boulevardmedien behandeln das königliche Paar nicht gerade freundlich. In den letzten Wochen wurde ausführlich über Harry aufgrund verschiedener Gerichtsverfahren berichtet.

Der ältere Bruder von Harry, der Thronfolger Prinz William (42), und seine Frau, Prinzessin Kate (43), werden immer beliebter.

Der in Ungnade gefallene Prinz

Hier sind einige Schlagzeilen der vergangenen Tage über die US-Royals, deren Überschriften sich lesen wie gebrüllt:

  • Zwei Hauptgründe, warum König Charles III. die Anrufe von Prinz Harry nicht annimmt
  • Prinz Harry könnte nach versteckter Drohung noch mehr über die Royals preisgeben
  • Harry und Meghan in der «Krise» wegen des «völlig unrealistischen» königlichen Plans des Prinzen
  • Meghan Markle und Prinz Harry stehen vor einer neuen Bedrohung inmitten einer Wahnsinnsenthüllung

Keine der vermeintlichen Enthüllungen ist durch Aussagen von einer der beiden Seiten des Atlantiks belegt. Verbrieft ist nur das stark abgekühlte Verhältnis von Harry zu seinem Vater, König Charles III. (76), dessen Krebserkrankung im vergangenen Jahr öffentlich wurde. Festgehalten wurde die Entfremdung von der Familie in Harrys Autobiografie «Spare» («Reserve») und einer Netflix-Dokuserie.

Rechtsstreit hier, Rechtsstreit da

Harrys admission of drug use in the book had recently led to renewed turmoil in the USA regarding the prince’s visa application when relocating to Montecito in the sunny state of California. A conservative think tank smelled scandal, claiming that the prince had made false statements about his drug history in the application and sued for the release of the documents. Subsequently, court records were published – with little to no gain in knowledge.

In London wurde zuletzt zweimal öffentlichkeitswirksam verhandelt. Im Prozess um illegale Recherchemethoden mit dem Verlag der Boulevardzeitung «Sun» einigten sich beide Seiten auf einen Vergleich. Harry erhielt eine «substanzielle Entschädigung», wie es in einer Erklärung des Verlags NGN (News Group Newspapers) hieß. 

Streit um Sicherheitsstatus des Prinzen in England 

In einem anderen Fall wird untersucht, ob Harry und seine Familie den gleichen Schutz erhalten wie der Rest der königlichen Familie, wenn sie das Königreich besuchen. Es wird darüber diskutiert, ob der Prinz Anspruch auf dieselben Schutzmaßnahmen hat, wenn er in seine alte Heimat zurückkehrt.

Harry möchte die Entscheidung des zuständigen Ausschusses rückgängig machen lassen. Dieser hatte seinen Sicherheitsstatus herabgestuft, nachdem er seine königlichen Pflichten niedergelegt hatte. Es gibt bisher kein Urteil.

Aufregung schlägt Wohltätigkeit

Es ist für den Briten schwierig, trotz der vielen Aufregung vor Gericht, große Öffentlichkeit für seine Bemühungen zu erhalten. Harry ist der Initiator und Schirmherr der Invictus Games, einer internationalen Sportveranstaltung für verwundete Soldatinnen und Soldaten oder solche, die mit seelischen Schäden leben müssen.

Harry und Meghan haben die Non-Profit-Organisation Archewell Foundation gegründet, die sich unter anderem für Katastrophenhilfe und Unterstützung von Geflüchteten engagiert.

Im April, nach seinem kurzen Auftritt vor Gericht im Prozess um den Personenschutz, war Harry für einen Kurzbesuch in die Ukraine gereist, um das «Superhumans Center» in Lwiw zu besuchen. Die Stiftung stellte zu der Nachricht ein Foto von Harry inmitten von Patienten.

Die Einrichtung stellt Betroffenen des russischen Angriffskriegs offiziellen Angaben zufolge Prothesen, Rehabilitation, wiederherstellende Chirurgie und psychologische Hilfe zur Verfügung. Der Tenor einer Boulevardzeitung im Anschluss: Harrys Behauptung, er brauche britisches Steuergeld, um geschützt zu werden, nur um dann in ein Kriegsgebiet zu reisen, sei «lächerlich».

«Herzzerreißende» Lage bei Hilfsorganisation 

Des Weiteren bieten Hilfsorganisationen keinen Schutz vor negativer Berichterstattung. Gründer Harry und Mitbegründer Prinz Seeiso von Lesotho (58) sind kürzlich überraschend als Schirmherren der Organisation Sentebale zurückgetreten. Dahinter verbirgt sich ein heftiger Machtkampf mit der Vorsitzenden Sophie Chandauka, die unter anderem wegen angeblichen Mobbings schwere Vorwürfe gegen Harry und die ebenfalls zurückgetretenen Mitglieder des Stiftungsrats erhoben und eine Beschwerde eingereicht hatte.

In Großbritannien ermittelt inzwischen die Aufsichtsbehörde. «Wir gehen fest davon aus, dass sie die Wahrheit ans Licht bringen wird, die uns letztlich kollektiv zum Rücktritt gezwungen hat», hieß es in einer Mitteilung von Harry laut der Nachrichtenagentur PA. Was sich ereignet habe, «war herzzerreißend mitanzusehen – insbesondere, wenn solch offensichtliche Lügen jene verletzen, die Jahrzehnte in dieses gemeinsame Ziel investiert haben».

dpa