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Gericht stoppt Amazon: Prime-Kunden dürfen nicht zu Werbung gezwungen werden

Klare Ansage an den Konzern: Amazon darf Prime-Kunden keine zusätzliche Werbung aufzwingen. Ein aktuelles Urteil stärkt die Rechte von Millionen Abonnenten.

Foto: depositphotos

Gute Nachrichten für Millionen Nutzer: Amazon darf seinen Prime-Kunden keine zusätzliche Werbung aufzwingen. Ein aktuelles Urteil sorgt dafür, dass der Online-Riese die Bedingungen für sein kostenpflichtiges Abo-Angebot nicht einseitig zu Ungunsten der Kunden verschärfen darf. Die Entscheidung hat weitreichende Bedeutung für Verbraucher und Streaming-Nutzer in Deutschland.

Streit um Werbung trotz kostenpflichtigem Abo

Auslöser des Verfahrens war die Kritik daran, dass Prime-Kunden trotz bezahltem Abonnement mit zusätzlicher Werbung konfrontiert werden sollten. Verbraucherschützer sahen darin eine unzulässige Benachteiligung, da Prime als werbefreier Premiumdienst beworben werde.

Das Gericht folgte dieser Argumentation und stellte klar, dass Kunden nicht nachträglich zu einer Verschlechterung der Leistung gezwungen werden dürfen.

Einseitige Vertragsänderungen unzulässig

Nach Ansicht des Gerichts kann Amazon Prime nicht ohne ausdrückliche Zustimmung der Nutzer um Werbeeinblendungen ergänzt werden. Wer ein kostenpflichtiges Abo abschließt, dürfe erwarten, dass die vereinbarten Leistungen eingehalten werden.

Besonders kritisch sahen die Richter die Tatsache, dass Kunden keine echte Wahl gehabt hätten, sich der Werbung zu entziehen, ohne zusätzliche Kosten in Kauf zu nehmen.

Signalwirkung für Streaming- und Abo-Modelle

Die Entscheidung gilt als richtungsweisend für die gesamte Abo- und Streamingbranche. Immer mehr Anbieter versuchen, zusätzliche Einnahmen über Werbung zu erzielen – selbst bei zahlenden Kunden.

Das Urteil macht deutlich: Verbraucherrechte haben auch gegenüber großen Konzernen Gewicht, und bezahlte Abos dürfen nicht schleichend entwertet werden.

Reaktionen von Verbraucherschützern

Verbraucherschützer begrüßen die Entscheidung ausdrücklich. Sie sehen darin eine klare Stärkung der Kundenposition und einen wichtigen Schritt gegen intransparente Geschäftsmodelle.

Viele Nutzer hätten sich bereits über die zunehmende Werbepräsenz bei eigentlich kostenpflichtigen Diensten beschwert.

Bedeutung für Prime-Kunden

Für Prime-Kunden bedeutet das Urteil mehr Planungssicherheit. Wer für den Dienst bezahlt, darf weiterhin davon ausgehen, dass Inhalte ohne zusätzliche Werbeunterbrechungen angeboten werden – zumindest solange keine klare Zustimmung zu geänderten Bedingungen erfolgt.

Ob Amazon sein Geschäftsmodell künftig anpasst oder neue Optionen einführt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Die Rechte der Prime-Kunden wurden durch das Urteil deutlich gestärkt.

TS
Quellen: deutschlandfunk.de