Das Landgericht Frankfurt untersagt Apple die Werbung als irreführend. US-Konzern könnte Berufung einlegen, aber bis dahin keine umstrittenen Aussagen nutzen.
Apple Smartwatches: Gericht verbietet CO2-neutrale Werbung

Das Landgericht Frankfurt hat entschieden, dass der Technologiekonzern Apple seine Smartwatches nicht mehr als CO2-neutral bewerben darf. Die Werbung wurde als irreführend eingestuft und das Gericht folgte einer Unterlassungsklage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) mit dem Urteil (Az.: 3-06 O 8/24). Der Verein warf Apple Greenwashing vor.
Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Der US-Konzern könnte in Berufung gehen, darf jedoch bis zu einer Entscheidung die umstrittenen Aussagen nicht verwenden. Bei Verstößen verhängt das Gericht ein Ordnungsgeld von 250.000 Euro pro Fall.
Apple hat seit 2023 drei seiner Smartwatch-Modelle in der Werbung als «CO2-neutral» bezeichnet. Die große Masse der Emissionen werde bereits bei Herstellung und Transport vermieden und ein «kleiner Rest» über naturbasierte Kompensationsprojekte ausgeglichen, heißt es in den entsprechenden Anzeigen. Der Verein Deutsche Umwelthilfe sieht in den Aussagen «dreistes Greenwashing» und hat erfolgreich eine Unterlassungsklage wegen irreführender Werbung eingelegt.
Gericht hat Zweifel erkennen lassen
Bereits bei der ersten Verhandlung im Juni hat das Gericht festgestellt, dass es einige der von Apple genannten Kompensationsprojekte als nicht langfristig genug betrachtet. Das Unternehmen gab zu, dass bei einem Aufforstungsprojekt in Paraguay nur 25 Prozent der Fläche langfristig gesichert sind und einige Flächen nur bis zum Jahr 2029 gepachtet sind. Das Gericht ist jedoch der Meinung, dass Verbraucher einen Zeitraum bis 2045 oder 2050 erwarten.
Die Umwelthilfe zweifelt daran, dass die Pflanzungen einen positiven Klimaeffekt haben. Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch zufolge wird das Eukalyptus-Plantagenholz alle 14 Jahre abgeholzt und hauptsächlich verbrannt. Der Verein ist der Meinung, dass Waldprojekte mehrere hundert Jahre dauern müssen, um das anderweitig freigesetzte CO2 langfristig zu binden.
Apple hält an Aussage fest
Apple hielt trotz Kritik an den Aussagen zur CO2-Neutralität der Apple Watch fest. Die Produkte sind das Ergebnis führender Innovationen in den Bereichen saubere Energie und kohlenstoffarme Designs, die die Emissionen deutlich reduzieren. Gleichzeitig investiert das Unternehmen in sorgfältig ausgewählte naturbasierte Projekte. Apple plant, die gesamte Produktpalette bis 2030 CO2-neutral zu machen.
Ab dem nächsten Jahr sind in der EU ohnehin produktbezogene Klimaaussagen verboten, wenn sie auf der Kompensation von Treibhausgasemissionen außerhalb der eigentlichen Wertschöpfung basieren.