Die Bevölkerung ist bereit für ein Umdenken an Silvester. Politik hat die Aufgabe endlich zu handeln.
Umfrage bestätigt: Berliner Gewerkschaft der Polizei setzt sich für Böllerverbot ein
Bestärkt durch neue Umfrageergebnisse setzt sich die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) bei der Innenministerkonferenz (IMK) für ein Böllerverbot ein. «Die Bevölkerung ist bereit für ein Umdenken an Silvester», sagte der Berliner GdP-Landeschef Stephan Weh der Deutschen Presse-Agentur.
Das zeige eine Umfrage des Berliner Landesbezirks der Gewerkschaft, die vom 3. bis 13. April bundesweit durchgeführt wurde. «Der ursprünglich festlich-freudige Anlass wird zunehmend mit Angst, Unsicherheit und Ärger assoziiert. Politik hat die Aufgabe endlich zu handeln», sagte Weh. Er hat dem Vorsitzenden der IMK, Bremens Innensenator Ulrich Mäurer, die Umfrageergebnisse geschickt, damit die Innenminister bei ihrem nächsten Treffen (11. bis 13. Juni) darüber beraten.
Umfrage: große Mehrheit für Verbot
Nach Angaben der Gewerkschaft haben sich 97 Prozent der insgesamt 178.022 Teilnehmer der nicht repräsentativen Online-Umfrage für ein Verbot von Feuerwerkskörpern im Privaten ausgesprochen. 93 Prozent unterstützen ein Verkaufsverbot. 95 Prozent der Befragten gaben an, sich auch tatsächlich daran zu halten und Feuerwerkskörper nicht online oder im Ausland kaufen zu wollen.
Statt privater Böllerei bevorzugen 91 Prozent der Umfrage-Teilnehmer organisierte Veranstaltungen mit zertifizierten Pyrotechnikern, und fast die Hälfte (49 Prozent) würde diese auch besuchen. 70 Prozent der Befragten gaben an, dass sie derzeit in der Silvesternacht überhaupt nicht mehr auf die Straße gehen.
Mehr als zwei Millionen Unterstützer bei Petition
Gemäß der Gewerkschaft haben Personen aus sämtlichen Bundesländern an der Umfrage teilgenommen, die unter anderem über soziale Medien verbreitet wurde. Mit 63 Prozent war die Beteiligung von Frauen höher als die von Männern (35 Prozent), während 85 Prozent der Befragten über 30 Jahre alt waren.
Der Berliner GdP-Landesbezirk hat zu Beginn des Jahres 2023 eine Petition für ein Böllerverbot gestartet. Diese wurde mittlerweile von über zwei Millionen Menschen unterzeichnet. Auch andere Organisationen setzen sich für ein Verbot ein. So hat auch die Deutsche Umwelthilfe eine Petition.