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Die Rückkehr der königlichen Familie Griechenlands

Die ehemalige königliche Familie hat ihre griechische Staatsbürgerschaft zurück, nachdem sie den Nachnamen «de Grèce» angenommen hat.

Pavlos und Familie heißen künftig «de Grèce» mit Nachnamen. (Archivbild)
Foto: Jose Ruiz/EUROPA PRESS/dpa

  Griechenlands ehemalige königliche Familie hat nach langen Querelen ihre griechische Staatsbürgerschaft zurück. Die zehn Nachfahren aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg haben den Nachnamen «de Grèce» (Französisch: von Griechenland) angenommen und damit die wichtigste Bedingung zur Einbürgerung erfüllt, nämlich – wie jeder Bürger Griechenlands – einen Nachnamen zu haben. Ihr Antrag auf die griechische Staatsbürgerschaft wurde nun vom Innenminister genehmigt.

«Von Griechenland» geht nicht

Eigentlich wollte die Familie nach den Worten ihres aktuellen Oberhaupts, des 57-jährigen ehemaligen Kronprinzen Pavlos (Paul), den Nachnahmen «von Griechenland» auf Griechisch annehmen (tis Elládos). Das aber wäre ein Adelstitel, und die wiederum sind seit der Abschaffung der Monarchie vor 50 Jahren verfassungsrechtlich verboten. Mit «de Grèce» sei jetzt eine Art Kompromiss gefunden worden, wertete die griechische Presse.

Ex-Royals gerührt

«Wir sind gerührt», erklärte die Familie auf ihrer Homepage. In den Jahren, in denen sie praktisch staatenlos lebten, hätten sie nie ihr Land vergessen. «Wir (lebten) mit der Pflicht und der Ehre, unserem Land mit Glauben und Hingabe zu dienen. Die gleichen Prinzipien werden weiterhin das Verhalten unserer Familie bestimmen», hieß es weiter.

Verwandtschaft half

In den vergangenen Jahrzehnten musste die ehemals königliche Familie mit Hilfe des mit ihnen verwandten dänischen Hauses das Problem der Staatenlosigkeit notdürftig lösen: Ihnen wurden dänische Diplomatenpässe mit dem Nachnamen «de Grecia» ausgehändigt. Sie lebten hauptsächlich in London. 

Vor einigen Jahren kaufte die Familie ein Ferienhaus auf der Halbinsel Peloponnes. Sie lebten dort als dänische Touristen. Der im Jahr 2023 verstorbene ehemalige König Griechenlands Konstantin II. hatte Verwandtschaftsbeziehungen zu mehreren anderen europäischen Königshäusern: Seine Schwester Sophia heiratete den spanischen König Juan Carlos, die bis Anfang 2024 amtierende Königin von Dänemark, Margrethe II., ist seine Schwägerin und Prinz Philip, der Ehemann von Queen Elizabeth II., war ein Cousin seines Vaters und somit Konstantins Onkel. Im Jahr 1982 wurde Konstantin sogar Patenonkel von Prinz William.

Das Ende der königlichen Odyssee

Die königliche Familie Griechenlands war über 50 Jahre lang obdachlos. Nach einem Militärputsch ging König Konstantin II. im Jahr 1967 mit seiner Frau Anne-Marie von Dänemark und den Kindern ins Exil. Die Monarchie wurde 1974 durch eine Volksabstimmung abgeschafft, und 1994 wurde den ehemaligen Royals sogar die Staatsbürgerschaft offiziell entzogen. Jetzt sind sie jedoch wieder Griechen. Im vergangenen Jahr haben sie eine große Wohnung in der Nähe des ehemaligen Palastes ihrer Vorfahren gekauft, der heute als Amtssitz des griechischen Staatsoberhaupts dient.

dpa