Eigentlich ist es ein Kinderspiel, doch die Teilnehmer nehmen es äußerst ernst: Conkers. Es gilt, mit einer Kastanie die Frucht des Gegners kaputt zu machen. Aber geht alles mit rechten Dingen zu?
Hat der Kastanienkampf-Weltmeister geschummelt?
Der unterlegene Finalist Alastair Johnson-Ferguson wirft dem Weltmeister der Herren im Kastanienkampf vor, eine Kastanie aus Stahl zu haben. Die Organisatoren planen, die Betrugsvorwürfe zu untersuchen.
Der Reihe nach: Conkers, wie der Freizeitsport heißt, ist eigentlich ein Kinderspiel. Dabei schlagen die Teilnehmer mit einer zufällig ausgewählten Rosskastanie – auf Englisch «conker» -, die an einer Schnur hängt, abwechselnd auf die Frucht ihres Gegners ein. Wer die Kastanie des anderen zerschlägt, hat gewonnen.
Im Finale am Sonntag gelang Jakins – Spitzname «King Conker» – ein «fantastischer» Schlag und er zerstörte die Kastanie des Gegners mit einem Versuch. Das könne nicht sein, ereifert sich der Verlierer.
Stahlkugel in der Tasche gefunden
Und in der Tat: In Jakins’ Tasche wurde eine bemalte Stahlkugel gefunden, die einer echten Kastanie täuschend ähnlich sieht. “Nur ein scherzhafter Talisman, den ich nicht benutzt habe”, betont der Weltmeister. Mit 82 Jahren gelang ihm sein erster Turniersieg, seit er 1977 mit Conkers begann.
Organisationschef St John Burkett deutet an, Jakins zu glauben. Vier Juroren hätten während des Spiels die Teilnehmer nicht aus den Augen gelassen. «Es scheint unmöglich, dass er betrogen hat», sagte Burkett dem Sender Sky News. Vermutlich habe Jakins einfach eine hervorragende Technik.
Allerdings half ihm das nicht im Gesamtfinale: Dort verlor Jakins gegen die Damen-Siegerin Kelci Banschbach. Die 34-Jährige aus den USA ist nun die erste Person, die sich Conkers-Weltmeisterin nennen darf. Der Wettbewerb existiert seit 1965.