Herbie Hancock betont Selbstreflexion und Zusammenhalt in der Jazz-Szene. Konzerte in Hamburg und München geplant.
US-Jazzlegende Herbie Hancock über Vergleiche und Innovationen

US-Jazzlegende Herbie Hancock hat keine Lust auf Vergleiche mit anderen. «Die wichtigste Sache ist, sich selbst zu fragen: Bin ich heute eine bessere Person als gestern?», sagte der 85-Jährige im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur. «Sind wir als Menschen morgen besser als heute?»
Der Musiker, der seit Jahrzehnten auch als praktizierender Buddhist bekannt ist, gab an, dass er im Grunde genommen Probleme mit einer hierarchischen Denkweise habe. Er betrachte Dinge anders, jedoch nicht als besser oder schlechter.
Der Musiker («Rockit», «Cantaloupe Island») war früh Mitglied in Miles Davis‘ Band und wird schon seit langem als Vorreiter für Jazz-Experimente und die Vermischung mit anderen Stilrichtungen wie Funk und elektronischer Musik angesehen. Innovationen sind für ihn selbstverständlich. «So bin ich. Ich mag es, neue Dinge auszuprobieren und ich habe mich nie von irgendjemandem stoppen lassen, bin immer neugierig.»
Seine Berühmtheit will Hancock für andere einsetzen
In der Jazz-Szene beobachtet der Oscargewinner häufig eine besondere Form des Zusammenhalts. «Egal, mit wem wir arbeiten, wir arbeiten zusammen», sagte er. Als er mit der Musik angefangen habe, hätten viele ältere Musiker die jüngeren zu Experimenten angeregt. «Selbst wenn wir noch nicht so gut waren, haben sie uns nie entmutigt. Sie haben uns geholfen, die Musik besser zu verstehen», so Hancock. «Jetzt bin ich selbst in dem Alter, in dem ich die nächste Generation von Musikern anschaue – und alles, was ich tun will, ist sie zu ermutigen.»
Hancock wird am 1. Juli in Hamburg und am 7. Juli in München Konzerte geben.