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Herz-Druck-Massage beim Hund will gelernt sein

Was braucht mein Vierbeiner, wenn er krampft, würgt oder gar bewusstlos wird? In Erste-Hilfe-Kursen für Hunde werden Besitzer auf den Ernstfall vorbereitet – zum Beispiel im sächsischen Halle.

Die Herz-Druck-Massage kann im Erste-Hilfe-Kurs an einem Dummyhund geübt werden.
Foto: Mike Müller/dpa

Hundebesitzer können Erste-Hilfe-Kurse belegen, um besser auf Notsituationen vorbereitet zu sein. Diese werden bundesweit von verschiedenen Trägern angeboten, darunter Hilfsorganisationen wie den Maltesern, Johannitern oder dem Roten Kreuz, Tierärzten sowie örtlichen Hundevereinen. Ein Einblick in einen Kurs beim Verein Tierschutz Halle in Sachsen:

Gefahren lauern im eigenen Haus

«Dass Hunde keine Schokolade essen dürfen, wissen die meisten. Dass Zahnpasta, Süßigkeiten auf dem Wohnzimmertisch oder Orchideen auf der Fensterbank zu einer wirklichen Gefahr werden können, hören viele Hundebesitzer allerdings hier zum ersten Mal», sagt Tierheilpraktikerin Diana Meintschel. 

Besonders vor Vergiftungen hätten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer große Angst, sagt die Tierheilpraktikerin. «Ich kann was das angeht nur raten: Wer den Verdacht hat, sollte möglichst schnell zum Arzt.»

Pfoten verbinden und Wiederbelebung auf dem Programm

In Halle demonstriert Meintschel zusammen mit Hundetrainer Jens Bach den Besitzern von Hunden auch, was sie mitbringen sollten, um bestmöglich helfen zu können. Die Halter werden trainiert, wie sie sich im Ernstfall verhalten sollen. Der Kurs umfasst nicht nur Theorie, sondern auch Praxis. Es werden Pfoten verbunden, Hunde-Dummys wiederbelebt und Erste-Hilfe-Koffer auseinandergenommen.

Den Kurs bietet der Tierschutzverein seit dem vergangenen Jahr an. «Hier in der Region füllen wir damit eine echte Lücke. Viele Hundebesitzer haben mit dem Thema Erste Hilfe an Hunden leider oft keine wirklichen Berührungspunkte – bis etwas passiert», berichtet Bach.

Halter wollen vorbereitet auf den Notfall sein

Thomas Frömmig hat mit seiner französischen Bulldogge Buddy schon mehrere Notsituationen erlebt. Buddy hatte etwa auf einer Wespe gekaut, daraufhin schwoll sein Kopf an. «Ich bin natürlich sofort zum Tierarzt gefahren, der dann helfen konnte», erzählt der Hundehalter. Für Buddy hatte er schon vor dem Kurs immer ein Erste-Hilfe-Set dabei.

Daniela Troll hat mit ihrer inzwischen verstorbenen Hündin ebenfalls eine Notsituation erlebt. «Sie ist mitten auf der Straße umgekippt und krampfte. Da stand ich natürlich erst einmal unter Schock. In so einer Situation übernimmt dann zum Glück der Instinkt», erinnert sich die Kursteilnehmerin. Wenn man in solch einer Notlage zusätzlich über Erste-Hilfe-Wissen verfüge, sei das auf jeden Fall besser.

dpa