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«Heute gewinnt Ecuador»: Chef der Los-Lobos-Bande gefasst

In Ecuador soll «Pipo» für 400 Morde verantwortlich sein. Der Bandenchef täuschte seinen Tod vor, setzte sich unter falscher Identität nach Spanien ab und baute dort einen Drogenhändlerring auf.

Los Lobos ist eine der mächtigsten Gangs Ecuadors und in den Schmuggel von Kokain in die Vereinigten Staaten und Europa verwickelt. (Archivbild)
Foto: Marcus Brandt/dpa

Der Anführer des ecuadorianischen Verbrechersyndikats Los Lobos ist in Spanien festgenommen worden. Wilmer Geovanny Chavarría Barré alias «Pipo» sei bei einem gemeinsamen Einsatz der Ermittlungsbehörden von Spanien und Ecuador gefasst worden, teilte der ecuadorianische Innenminister John Reimberg mit. Chavarría Barré sei der gefährlichste Verbrecher der Region und für mindestens 400 Morde verantwortlich. 

Reimberg teilte mit, dass der Boss von Los Lobos im Jahr 2021 seinen eigenen Tod vorgetäuscht habe, sich eine neue Identität in Venezuela zugelegt, einen kolumbianischen Pass beantragt und schließlich im Jahr 2022 nach Spanien gereist sei, um dort seine kriminellen Aktivitäten fortzusetzen. Er habe einen Drogenhändlerring mit Verbindungen nach Deutschland, Italien und den Niederlanden aufgebaut und Beziehungen zu kolumbianischen und mexikanischen Drogenkartellen gepflegt.

https://x.com/JohnReimberg/status/1990042592529031197

Ecuadors Präsident Daniel Noboa feierte den gemeinsamen Ermittlungserfolg auf der Nachrichtenplattform X. «Um das transnationale Verbrechen zu bekämpfen, ist weltweite Kooperation notwendig», schrieb er. «Heute ist die Mafia auf dem Rückzug. Heute gewinnt Ecuador.»

Los Lobos ist eine der mächtigsten Gangs des südamerikanischen Landes und in den Schmuggel von Kokain in die Vereinigten Staaten und Europa verwickelt. Die US-Regierung erklärte das Verbrechersyndikat im September zu einer ausländischen Terrororganisation. Noboa deklarierte die Gang gemeinsam mit anderen kriminellen Gruppen als nicht-staatliche Kriegspartei, die auszuschalten sei.

Ecuador befindet sich in einer schweren Sicherheitskrise, obwohl es früher relativ sicher war. Laut der Beobachtungsstelle für organisiertes Verbrechen stieg die Mordrate im ersten Halbjahr 2025 um 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf den höchsten Stand in der jüngeren Geschichte des Landes. Verschiedene Gangs kämpfen um die Vorherrschaft im lukrativen Drogengeschäft.

dpa