Urlauber in Südeuropa genießen Sonne, während Deutschland mit Regen zu kämpfen hat. Hitzewellen und Waldbrände sorgen für Herausforderungen in verschiedenen Ländern.
Hitze und Regen: Sommerwetter in Europa im Überblick
Sommer, Hitze, Sonnenschein: Während es in Deutschland vielerorts regnet und die Temperaturen teils auf unter 20 Grad fallen, genießen die meisten Urlauber im südeuropäischen Ausland das schöne Sommerwetter. Allerdings ist die Hitze nicht überall gleich und kann an manchen Orten zur Belastung oder sogar zur Gefahr werden. Ein Überblick:
Spanien
Auf der bei Deutschen beliebten Ferieninsel Mallorca sorgt derzeit eine Kaltfront für Temperaturen um die 30-Grad-Marke. Auch auf dem Festland gibt es in den kommenden Tagen keine große Hitze. Manche Touristen aus Deutschland fühlen sich schon fast wie zu Hause. «Als ich Anfang der Woche auf der Insel angekommen war, freute ich mich, dem deutschen Wetter entkommen zu sein. In der Heimat fühlte es sich bei Kälte und Regen eher nach Frühherbst an», sagt die deutsche Urlauberin Jette Minks aus Bottmersdorf. «Dass es nun ausgerechnet hier auch regnen soll, vermasselt mir die restlichen Strandtage. Wobei der Regen der Insel guttut.».
Nach dem wärmsten Juni seit 1961 auf der Urlaubsinsel ist der Juli bisher eher kühl. Die Hitzewarnstufe Orange, die der Wetterdienst bei Temperaturen ab 39 Grad ausgibt, wurde in diesem Sommer bisher nicht erreicht. Es wird jedoch wahrscheinlich Anfang August noch heißer werden. Dann könnten erneut Temperaturen weit über 30 Grad herrschen.
Frankreich
Derzeit ist es eher kühl für alle, die in den Urlaub nach Frankreich fahren. In vielen Teilen des Landes liegen die Temperaturen zwischen angenehmen 20 und 25 Grad Celsius. In Paris, der Bretagne, an der Atlantikküste und auch an der Côte d’Azur müssen Reisende derzeit keine übermäßige Hitze befürchten. Lediglich rund um Montpellier könnte die Temperatur in den nächsten Tagen auf bis zu 31 Grad steigen. Stattdessen wird empfohlen, für den Frankreichurlaub einen Regenschirm mitzunehmen. Besonders im Osten, aber auch in anderen Teilen des Landes, ist mit Sommerregen zu rechnen.
Italien
Wer in den letzten Julitagen im Norden Italiens unterwegs ist, muss mit wechselhaftem Wetter rechnen. Besonders in der Lombardei, Toskana und entlang der Alpen sowie des Apennins sind wiederholt Schauer und Gewitter zu erwarten. Auch um Florenz und Rom herum kann es vereinzelt regnen. In Süditalien und auf den Inseln bleibt es deutlich wärmer. Während die Höchsttemperaturen über 41 Grad vor allem im Südosten Siziliens und entlang des Ionischen Meeres liegen, bewegen sich die Temperaturen in Städten wie Neapel um die 36 Grad.
Die Höchsttemperaturen im Norden Sardiniens sinken, während sie im Landesinneren weiterhin 32 Grad erreichen; an der Westküste soll das sardische Meer auch etwas aufgewühlt sein. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit bleibt die Waldbrandgefahr besonders hoch auf Sizilien. Touristen sollten daher lokale Wetterberichte konsultieren.
Griechenland
Ein Besuch in der griechischen Hauptstadt Athen ist für viele ein Muss – die Akropolis sollte man gesehen haben. Allerdings nicht bei über 40 Grad, denn dann schließt der Tourismusmagnet über die Mittagsstunden seine Pforten. Zu groß ist die Gefahr von Dehydrierung und Hitzschlag sowohl für Touristen als auch Mitarbeiter. Auch nachts kühlt es derzeit kaum ab, weil Zement und Beton der Metropole die Hitze speichern. Viele können deshalb gar nicht oder nur schlecht schlafen. Wer kann, schaltet die Klimaanlage ein – und klagt am nächsten Morgen über Heiserkeit oder eine laufende Nase.
Die Situation auf den griechischen Inseln ist angenehmer: In den Tourismushochburgen auf Kreta, Santorini, Mykonos und der Peloponnes ist es zwar heiß, aber die Nähe zum Meer sorgt tagsüber und auch nachts für Abkühlung. Am besten ist es, wenn man sowohl Berge als auch Meer in der Nähe hat, wie zum Beispiel in der mittelgriechischen Stadt Volos oder im Südwesten der Peloponnes: Von den Bergen kommen nachts kühle Winde herab und bringen Erleichterung.
Zypern
Aktuell wütet nordwestlich der Hafenstadt Limassol ein Waldbrand, bei dem bereits zwei Menschen ums Leben gekommen sind. Obwohl die touristischen Ziele an der Küste nicht betroffen sind, deuten die Brände auf die langanhaltende Trockenheit und Hitze hin, die auf der Insel herrschen und die Brandgefahr erhöhen. Einheimische und Touristen sollten – ähnlich wie in Griechenland – stets über das Wetter informiert bleiben und die Anweisungen der Behörden beachten. Ansonsten gilt: Bei großer Hitze ab ins Meer oder in den Pool.
Türkei
Wenn man die Website des türkischen Wetterdienstes öffnet, fällt vor allem die rote Farbe auf. Es gibt fast im ganzen Land Hitzewarnungen – an vielen Orten mit Temperaturen von über 40 Grad. Die Hitze in der Touristenhochburg Antalya könnte am Freitag auf über 45 Grad steigen – das wäre laut Meteorologen der heißeste Juli-Tag seit 1930. Auch in der 16-Millionen-Metropole Istanbul warnten Meteorologen vor Temperaturen um die 40 Grad am Wochenende.
Die Region Izmir an der Ägäis, die bei Touristen beliebt ist, erlebt den trockensten Sommer der letzten Jahre. Am Mittag waren die Straßen teilweise verlassen. Der Direktor der Wasserwerke warnte davor, dass ein Staudamm bereits leer sei und weitere sich auf einem kritisch niedrigen Stand befänden. In der Gemeinde Cesme, die ebenfalls bei Urlaubern beliebt ist, wird das Wasser ab Freitag jede Nacht für sieben Stunden abgestellt. Hitze, Trockenheit und Wind begünstigen zudem die Ausbreitung von Bränden, die derzeit in verschiedenen Landesteilen wüten.