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Über eine Million Wohnungslose in Deutschland im Jahr 2024

Ein Viertel davon waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, 80 Prozent besaßen keine deutsche Staatsbürgerschaft.

Zelt eines obdachlosen Menschen in Berlin. (Archivbild)
Foto: Jens Kalaene/dpa

Laut Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe waren im letzten Jahr in Deutschland mehr als eine Million Menschen wohnungslos. Der Verein beziffert die Anzahl der Betroffenen für 2024 konkret auf mindestens 1.029.000. Davon waren etwa 56.000 obdachlos.

Etwa 25 Prozent der Personen ohne feste Unterkunft waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren (ungefähr 264.000). 80 Prozent aller Obdachlosen hatten keine deutsche Staatsangehörigkeit.

Wohnungslosigkeit gestiegen

Gemäß der Definition des Vereins gelten als wohnungslos Personen, die weder eine eigene Wohnung mit Mietvertrag noch eigenes Wohneigentum besitzen. Dies schließt Menschen ein, die in einer Geflüchtetenunterkunft oder einer sozialen Einrichtung leben oder bei Freunden oder Verwandten auf der Couch schlafen. Als obdachlos gelten Personen, die ohne jegliche Unterkunft auf der Straße leben.

Laut der Hochrechnung ist die Zahl der Wohnungslosen von 2023 (928.000) auf 2024 um etwa 11 Prozent gestiegen, während die Zahl der Obdachlosen (2023: 54.000) um knapp 4 Prozent zugenommen hat. Besonders stark angestiegen ist die Anzahl der Wohnungslosen, die aus Ländern außerhalb der Europäischen Union stammen.

Mietschulden, Trennung oder Ortswechsel

Laut Angaben des Vereins sind Miet- und Energieschulden, Konflikte im Wohnumfeld, Trennung oder Scheidung und Ortswechsel die häufigsten Ursachen für Wohnungslosigkeit in Deutschland. Die meisten wohnungslosen Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft haben noch nie in Deutschland gewohnt.

Die Schätzungen beruhen auf dem jährlich erscheinenden Wohnungsnotfallbericht aus Nordrhein-Westfalen. Diese Zahlen wurden durch die Berechnung der Obdachlosenquoten auf Kreis-, Stadt- und Gemeindeebene und unter Berücksichtigung der Bevölkerungszahlen auf Bundesebene hochgerechnet, wie die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe mitteilt.

dpa