Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Flut in Polen: Hochwasser an der Oder erreicht weitere Städte

Regierungschef Tusk betont laufende Hochwasserschutzmaßnahmen und Krisensitzungen in betroffenen Gebieten. Die Schäden in EU-Staaten gehen in die Milliarden.

Menschen arbeiten in Polen an der Verstärkung der Deiche.
Foto: Krzysztof Zatycki/ZUMA Press Wire/dpa

In Polen bewegt sich die Scheitelwelle des Hochwassers an der Oder weiter flussabwärts. In der Kleinstadt Scinawa in der Woidowschaft Niederschlesien stieg der Wasserstand über Nacht rasch an. «Wir leben in der Hoffnung, dass alles gutgeht», sagte ein Einwohner dem Nachrichtensender TVN24. 

Der Ministerpräsident Donald Tusk nahm an einer Krisensitzung in Wroclaw (Breslau) teil. «Mancherorts stecken wir noch mitten in den Hochwasserschutz- und Rettungsmaßnahmen», betonte der Politiker.

Lage noch nicht beruhigt

Nach starken Regenfällen kam es in Teilen von Tschechien, Österreich und Polen zu Hochwasser und Überschwemmungen. Ganze Städte wie Klodzko in Polen und Jesenik in Tschechien wurden überflutet und verwüstet. In Niederschlesien hielt die verstärkte Dämme in Wroclaw (Breslau) stand. Die Schäden in den betroffenen EU-Ländern belaufen sich auf Milliarden.

Laut dem Institut für Meteorologie und Wasserwirtschaft (IMGW) besteht die Möglichkeit, dass sich die Situation in den Städten Glogow und Nowa Sol, die weiter flussabwärts liegen, besorgniserregend entwickeln könnte. Der Höchststand der Oder wird dort am Montagmorgen erwartet.

In der Woiwodschaft Lebus, die im Westen an Brandenburg grenzt, laufen die Vorbereitungen derweil auf Hochtouren. «Wir nehmen jeden Sandsack, den wir noch finden können», sagte Woiwodschaftspräsident Marek Cebula der Agentur PAP. Der Europaabgeordnete und ehemalige Innenminister Marcin Kierwinski wurde zum Bevollmächtigten der Regierung für den Wiederaufbau nach der Flut ernannt.

Impfungen in Tschechien

Die Aufräumarbeiten in Tschechien wurden fortgesetzt. In Ostrava bieten Gesundheitspersonal kostenlose Impfungen gegen Hepatitis A in den von den Überflutungen betroffenen Stadtteilen an. Aufgrund der Überschwemmungen besteht ein erhöhtes Risiko, sich mit dieser Infektionskrankheit anzustecken, da das Wasser kontaminiert sein kann.

Die Polizei hat den Zugang zur stark betroffenen Stadt Jeseník im Altvatergebirge eingeschränkt. Dies sollte verhindern, dass ein unkoordinierter Zustrom von freiwilligen Helfern Chaos verursacht. Der tschechische Staat erwartet aufgrund der Naturkatastrophe zusätzliche Ausgaben von bis zu 1,2 Milliarden Euro in diesem Jahr. Die Versicherer schätzen die versicherten Schäden auf etwa 670 Millionen Euro.

[Flut in Polen: Hochwasser an der Oder erreicht weitere Städte],[Regierungschef Tusk betont laufende Hochwasserschutzmaßnahmen und Krisensitzungen in betroffenen Gebieten. Die Schäden in EU-Staaten gehen in die Milliarden.]

dpa