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Hochzeitsbus-Unglück in Australien: 32 Jahre Haft für Fahrer

Das Unglück hatte in Australien für Entsetzen gesorgt: Vor einem Jahr starben zehn Hochzeitsgäste bei einem Busunfall. Der Fahrer stand unter der Wirkung eines Schmerzmittels – und muss lange in Haft.

Zehn Hochzeitsgäste waren auf dem Nachhauseweg ums Leben gekommen. (Archivbild)
Foto: Mark Baker/AP/dpa

Etwa ein Jahr nach einem schweren Busunfall einer Hochzeitsgesellschaft in Australien mit zehn Todesopfern wurde der Busfahrer zu 32 Jahren Gefängnis verurteilt. Beim Unglück im Hunter Valley im Bundesstaat New South Wales im Juni 2023 wurden mehr als zwei Dutzend weitere Insassen zum Teil schwer verletzt. Richter Roy Ellis vom Bezirksgericht Newcastle wurde von der Nachrichtenagentur AAP zitiert, dass der 59-jährige Angeklagte eindeutig durch die Einnahme eines Schmerzmittels beeinträchtigt war und deshalb zu schnell und riskant gefahren sei.

Am 11. Juni 2023 stürzte der Bus in der Nähe der Ortschaft Greta beim Verlassen eines Kreisverkehrs im dichten Nebel plötzlich zur Seite auf eine Leitplanke. Der Busfahrer wurde nur leicht verletzt. Er wurde festgenommen und später wegen gefährlichen Fahrens mit Todesfolge in zehn Fällen sowie wegen schwerer Körperverletzung angeklagt. Er bekannte sich in allen Anklagepunkten schuldig.

Bewährung ist erst nach 24 Jahren möglich

Nur einige Stunden zuvor hatte das Paar, das nicht im Bus war, auf einem Weingut im Hunter Valley nördlich von Sydney mit seinen Gästen gefeiert. Diese Region ist eine der bekanntesten Weinregionen Australiens und ein beliebter Ort für Feiern und Hochzeiten. Die Tragödie hat eine Diskussion darüber ausgelöst, ob das Tragen von Sicherheitsgurten in Bussen in Australien obligatorisch werden sollte.

Richter Ellis betonte bei der Urteilsverkündung, dass ihm in seinen mehr als 50 Jahren im Justizsystem kein anderer Fall bekannt sei, der so verheerende Auswirkungen auf so viele Menschen gehabt habe. Der Busfahrer habe seine Sorgfaltspflicht seinen Passagieren gegenüber erheblich verletzt und sei seiner Verantwortung nicht nachgekommen. Der Verurteilte kann erst nach 24 Jahren Haft Antrag auf Freilassung auf Bewährung stellen.

Er hatte vor Gericht zugegeben, mehr als die vorgeschriebene Menge eines Schmerzmittels eingenommen zu haben. «Ich schäme mich», sagte er. «Ich kann mir nicht verzeihen. Ich kann nicht glauben, dass ich das verursacht habe.» Der Fahrer erklärte weiter, er habe die «ultimative Sünde» begangen. «Ich hasse mich selbst. Ich möchte verschwinden.»

dpa