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Inflation steigt auf Höchststand in diesem Jahr: 2,4 Prozent

Die Teuerungsrate in Deutschland steigt weiter: Lebensmittel und Dienstleistung sind teils deutlich teurer als vor einem Jahr. Ganz verschwinden werden die höheren Preise wohl nicht mehr.

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Viele Lebensmittel sind teurer als ein Jahr zuvor.
Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Die Inflationsrate in Deutschland stieg im September auf 2,4 Prozent, den höchsten Stand im laufenden Jahr. Das Statistische Bundesamt gab bekannt, dass im August die Verbraucherpreise um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen.

Die Kaufkraft der Menschen wird durch höhere Inflationsraten reduziert: Mit einem Euro können sie weniger kaufen. Lebensmittel sind seit Monaten teilweise deutlich teurer als im Vorjahr, auch für viele Dienstleistungen wie Reisen und Restaurantbesuche müssen Verbraucherinnen und Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Denn Anbieter erhöhen ihre Preise aufgrund gestiegener Lohnkosten.

Die Verbraucherpreise stiegen von August auf September des aktuellen Jahres laut Berechnungen der Wiesbadener Statistiker insgesamt um 0,2 Prozent.

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten für dieses Jahr jedoch eine vergleichsweise moderate Inflationsrate von 2,1 Prozent.

Steigende Lebensmittelpreise

Verbraucher bemerken insbesondere beim täglichen Einkauf Preisschwankungen. Laut Daten aus den Bundesländern stiegen im September die Preise für Obst sowie Molkereiprodukte wie Butter und Milch.

Die Verbraucher in Deutschland sahen sich im September mit einem Anstieg der Nahrungsmittelpreise um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr konfrontiert. Im Vormonat August war der Anstieg noch höher und betrug 2,5 Prozent.

Müssen wir uns an teurere Nahrungsmittel gewöhnen?

Einer aktuellen Analyse von EZB-Ökonomen zufolge sind die Lebensmittelpreise in Deutschland seit dem Vor-Corona-Jahr 2019 um 37 Prozent gestiegen. Über den Euroraum insgesamt heißt es darin: «Die Lebensmittelpreise bleiben hartnäckig hoch – ein Drittel höher als vor der Pandemie.» 

Laut Angaben liegen die Preise für Rind-, Geflügel- und Schweinefleisch im Währungsraum um mehr als 30 Prozent über dem Niveau von Ende 2019. Seitdem sind die Milchpreise um etwa 40 Prozent gestiegen, die Butterpreise um etwa 50 Prozent. Kaffee, Olivenöl, Kakao und Schokolade haben sich sogar noch stärker verteuert.

Laut Umfragen entscheiden sich viele Verbraucher dafür, beim Einkauf von Lebensmitteln Geld zu sparen, indem sie häufiger zu Discountern gehen und gezielt nach Sonderangeboten suchen. Einige Menschen finanzieren sogar ihre täglichen Ausgaben wie Lebensmitteleinkäufe mit Krediten.

Auch Dienstleistungen teils deutlich kostspieliger

Das Leben in Deutschland hat sich auch im September in anderen Bereichen verteuert: Die Preise für Dienstleistungen stiegen um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Juli und August war der Anstieg jeweils 3,1 Prozent. Laut den Statistischen Landesämtern sind insbesondere Kfz-Versicherungen sowie Tickets für Busse und Bahnen deutlich teurer geworden.

Preisrückgang bei Energie flacht ab

Laut Statistikern war Energie im September 0,7 Prozent billiger als im Vorjahr. Im August lagen die Preise noch 2,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Strom und Gas deutlich teurer als vor Ukraine-Krieg

Im ersten Halbjahr 2025 sanken die Preise für Gas und Strom für Verbraucher in Deutschland, was eine positive Entwicklung darstellt. Allerdings liegen die aktuellen Preise immer noch deutlich über denen vor dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 und der darauffolgenden Energiekrise.

Laut den Statistikern zahlten Privathaushalte durchschnittlich 12,13 Cent pro Kilowattstunde Erdgas und somit 1,2 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2024. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2021 stiegen die Preise jedoch um gut drei Viertel (77,6 Prozent) an.

Im ersten Halbjahr 2025 kostete die Kilowattstunde Strom im Durchschnitt 39,92 Cent und war damit um 3,1 Prozent billiger als in der zweiten Hälfte des Jahres 2024. Dennoch liegt das Preisniveau gut ein Fünftel (21,4 Prozent) über dem Niveau vor Beginn des Ukraine-Kriegs.

dpa