Anfang Januar soll ein Mann maskiert in eine Firma nahe Heilbronn gestürmt sein und zwei Kollegen erschossen haben. Aus Neid und Wut? Das Gericht ist überzeugt.
Höchststrafe nach tödlichen Schüssen in Firma

Der Schütze, der zwei Kollegen in einer Firma in Bad Friedrichshall bei Heilbronn erschossen hat, wurde schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Landgericht Heilbronn stellte die besondere Schwere der Schuld fest, was bedeutet, dass eine Freilassung nach 15 Jahren in der Regel ausgeschlossen ist. Der Deutsche wurde wegen Mordes in zwei Fällen sowie versuchten Mordes angeklagt.
Das Gericht ist davon überzeugt, dass Anfang Januar der 53-Jährige maskiert zur Spätschicht in die Werkhallen der Firma nördlich von Heilbronn eingedrungen ist und insgesamt 23 Mal auf seine Kollegen geschossen hat. Zwei Brüder im Alter von 49 und 44 Jahren wurden getötet, ein anderer Mann wurde lebensgefährlich verletzt. In dem Familienbetrieb werden Präzisionszahnräder hergestellt.
Schütze schwieg im Prozess
Seit Mitte Juli war der Mann vor Gericht. Während des gesamten Prozesses schwieg er zu den Vorwürfen. Staatsanwaltschaft und Nebenklage hatten eine lebenslange Freiheitsstrafe mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld wegen zweifachen Mordes gefordert. Diesem Antrag folgte die Kammer.
Die Verteidigung hatte stattdessen auf einen Freispruch plädiert oder alternativ auf einen Freispruch und die Unterbringung des Angeklagten in einer psychiatrischen Einrichtung. Der Anwalt argumentierte, dass der Tatnachweis gegen den mutmaßlichen Schützen aufgrund der vorliegenden Indizien nicht erbracht sei.
23 Schüsse
Gemäß dem Gericht hat der Deutsche 23 Mal auf mehrere Arbeitskollegen geschossen – Wut und Neid hatten sich bei ihm angestaut und zur Tat geführt. Er sei neidisch auf einen der Brüder gewesen, weil dieser als Leiter der Arbeitsgruppe auch die Kolleginnen und Kollegen an die Maschinen verteilte. Auf den anderen Bruder sei er wütend gewesen, weil er nach dessen Rückkehr von einer Krankheit den Platz an einer Maschine räumen musste, die er vertretungsweise bedient hatte.








