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Hunderte Tote nach Zyklon «Chido» auf Mayotte befürchtet

Die kleine Inselgruppe Mayotte im Indischen Ozean wird heftig vom Zyklon «Chido» getroffen. Behörden befürchten hohe Todeszahlen. Doch bis Gewissheit herrscht, könnte es dauern.

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Zahlreiche Häuser hat der Sturm zerstört. (Handout)
Foto: Daniel Mouhamadi/AFP/dpa

Nach dem verheerenden Zyklon «Chido» im Indischen Ozean befürchtet das französische Überseegebiet Mayotte viele Tote – das ganze Ausmaß ist noch völlig unklar. «Ich denke, dass es sicherlich mehrere Hunderte sind», sagte der örtliche Präfekt, François-Xavier Bieuville, dem Sender Mayotte la 1ère. Möglicherweise seien auch Tausend Menschen bei dem Unwetter ums Leben gekommen. Frankreichs geschäftsführender Innenminister Bruno Retailleau wird im Tagesverlauf vor Ort erwartet.

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Todeszahl schwer zu ermitteln

Bis jetzt gibt es nur erste Informationen zu den Opfern. Bieuville sagte, dass es 9 Tote und über 250 Verletzte gibt. Fünf Schwerverletzte sind den Behörden bekannt, die wahrscheinlich nicht überleben werden.

Bieuville betonte, dass die offiziellen Zahlen aus dem Krankenhaus stammen, aber nicht plausibel seien. Es könne Tote geben, die nicht aufgeführt seien, da die Menschen auf Mayotte ihre Verwandten gemäß muslimischer Tradition innerhalb von 24 Stunden beerdigen könnten – ohne dass sie jemals in den Dokumenten der Kliniken auftauchten. Daher könnte es schwierig sein, das tatsächliche Ausmaß zu quantifizieren.

Innenminister Retailleau hatte kurz nach dem Sturm am Samstag darauf hingewiesen, dass es möglicherweise Tage dauern würde, bis genaue Zahlen zu den Todesopfern genannt werden könnten.

Wirbelsturm bringt große Verwüstung

Mayotte, ein französisches Überseegebiet, befindet sich im Indischen Ozean zwischen der Küste von Mosambik und Madagaskar. Auf der Inselgruppe leben etwa 310.000 Menschen.

«Chido» hat vor Ort große Verwüstung angerichtet. Sämtliche ärmliche Behausungen wurden laut Frankreichs Innenminister Retailleau von dem Wirbelsturm zerstört. Tausende Haushalte waren ohne Strom, auch mit der Wasserversorgung und dem Telefonnetz gab es Probleme. Straßen waren blockiert und einige Gebiete abgeschnitten. In der Inselhauptstadt Mamoudzou wurden laut Berichten auch das Krankenhaus und Schulen getroffen.

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Seit 90 Jahren habe Mayotte keinen solch zerstörerischen Zyklon mehr erlebt, teilte die Präfektur auf Facebook mit. «Viele von uns haben alles verloren.»

Laut französischem Wetterdienst Météo France fegten am Samstag Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 220 Kilometern pro Stunde über Mayotte. Präsident Emmanuel Macron sagte: «Ich möchte an unsere Mitbürger auf Mayotte denken, die in den vergangenen Stunden das Schlimmste erlebt haben, und von denen einige alles verloren haben, ihr Leben verloren haben.»

Zyklon zieht weiter zum afrikanischen Festland

«Chido» zog weiter nach Mosambik auf dem afrikanischen Festland. Der Sturm erreichte dort eine Geschwindigkeit von bis zu 240 Kilometern pro Stunde. Laut Unicef wurden in der nördlichen Provinz Cabo Delgado viele Häuser, Schulen und Gesundheitseinrichtungen zerstört oder beschädigt.

Die Region sei «schwer betroffen», auch wenn der Umfang der Zerstörung noch unklar sei. Nach Angaben des mosambikanischen Zentrums für Katastrophenschutz sei in Cabo Delgado sowie der Nachbarprovinz Nampula das Stromnetz zusammengebrochen, was Rettungsarbeiten erschwere.

dpa