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Indien: Kleinkind überlebt Angriff einer Kobra – und tötet sie mit einem Biss

Ein zweijähriger Junge aus Indien überlebt den Angriff einer Kobra – und tötet das Tier mit einem Biss. Ärzte sprechen von einem medizinischen Wunder. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die wachsende Gefahr durch Schlangenbisse in ländlichen Regionen während der Monsunzeit.

Foto: NF24 / KI

Ein dramatischer Vorfall im ostindischen Bundesstaat Bihar sorgt international für Aufsehen: Ein etwa zweijähriger Junge hat offenbar eine Giftschlange mit seinen Zähnen getötet – und dabei selbst einen Schlangenbiss überlebt. Lokale Behörden und Ärzte bestätigten den Vorfall gegenüber indischen Medien. Der Zustand des Kindes ist stabil.

Zwischenfall in einem Dorf bei Bettiah

Wie mehrere indische Medien übereinstimmend berichten, ereignete sich der Vorfall im Distrikt West Champaran nahe der Stadt Bettiah. Der kleine Junge spielte demnach im Hof der Familie, als eine rund 60 Zentimeter lange Kobra plötzlich auftauchte und sich um seinen Arm wand. Laut Aussage der Eltern reagierte das Kind instinktiv und biss die Schlange, die daraufhin verendete.

Schlangenbiss ohne Gift – medizinische Einschätzung

Unmittelbar nach dem Vorfall verlor das Kind das Bewusstsein und wurde umgehend in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht. Dort stellten Ärzte fest, dass es sich vermutlich um einen sogenannten „Dry Bite“ handelte – also einen Biss, bei dem kein Gift injiziert wurde. Der Junge wurde zur Beobachtung in das staatliche Krankenhaus in Bettiah verlegt. Nach Angaben der behandelnden Ärzte besteht keine akute Lebensgefahr.

Experten: Kobra-Angriffe in ländlichen Regionen keine Seltenheit

In der Monsunzeit kommt es in vielen Teilen Indiens regelmäßig zu Begegnungen mit Giftschlangen, da diese durch Überschwemmungen und Baustellen aus ihren natürlichen Lebensräumen verdrängt werden. Besonders in ländlichen Gebieten wie Bihar, Chhattisgarh oder Odisha gelangen Schlangen immer wieder in unmittelbare Nähe von Wohnhäusern.

Organisationen wie die „Snake Helpline India“ fordern schon seit Jahren eine bessere Aufklärung über den Umgang mit Schlangen – insbesondere in Haushalten mit kleinen Kindern. Viele Zwischenfälle enden tödlich, weil medizinische Hilfe zu spät erreicht wird.

In sozialen Netzwerken und Teilen der indischen Medien wird der Vorfall mittlerweile auch symbolisch aufgeladen: Einige Kommentatoren ziehen Parallelen zur hinduistischen Mythologie, in der der Gott Krishna einst eine gefährliche Schlange namens Kaliya bezwang. Auch wenn solche Vergleiche emotional aufgeladen sind, bleibt die medizinische Bewertung nüchtern: Das Kind hatte großes Glück.

Behörden rufen zur Vorsicht auf

Die örtlichen Gesundheitsbehörden haben den Fall inzwischen bestätigt und rufen die Bevölkerung zur erhöhten Wachsamkeit auf – insbesondere in Regionen mit hoher Schlangendichte während der Regenzeit. Eltern sollen Kinder in Hausnähe beaufsichtigen und bei Sichtungen sofort Schlangenretter oder das Forstamt benachrichtigen.

Fazit: Ein seltener Vorfall mit glücklichem Ausgang

Dass ein Kleinkind einen Schlangenbiss überlebt und selbst zur Gefahr für das Tier wird, ist äußerst ungewöhnlich. Dass der Junge unverletzt blieb, verdankt er wahrscheinlich einer Verkettung glücklicher Umstände – und einer schnellen medizinischen Versorgung. Der Fall rückt einmal mehr die unterschätzten Gefahren der Monsunzeit in ländlichen Gebieten Indiens ins öffentliche Bewusstsein.

bh
Quellen: Bild