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Inflationsrate verharrt bei 2,3 Prozent

Das Leben in Deutschland hat sich im Februar in gleichem Maße verteuert wie im Januar. Auf Jahressicht erwarten Volkswirte Entspannung. Dennoch müssen sich Verbraucher an höhere Preise gewöhnen.

Teuerungsrate in Deutschland weiter über der Zwei-Prozent-Marke (Symbolbild)
Foto: Patrick Pleul/dpa

Keine unmittelbare Entspannung bei der Inflation in Deutschland: Im Februar blieben die Verbraucherpreise im Vergleich zum Januar um 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten zur Inflation festgestellt hat.

Die Entwicklung in den Bundesländern verlief unterschiedlich, wie aus den Mitteilungen der Statistischen Landesämter hervorgeht: In Nordrhein-Westfalen sank die Inflationsrate auf 1,9 Prozent, während sie in Baden-Württemberg im Februar auf 2,5 Prozent stieg. Sachsen-Anhalt verzeichnete sogar eine Inflation von 3,0 Prozent.

Steigende Verbraucherpreise von Januar auf Februar 2025

Zu Beginn des Jahres hatte die Inflation in Deutschland insgesamt entgegen der Erwartung vieler Volkswirte nach drei aufeinanderfolgenden Anstiegen an Tempo verloren. Im Dezember betrug die Inflationsrate noch 2,6 Prozent. Von Januar bis Februar dieses Jahres stiegen die Preise für Waren und Dienstleistungen laut vorläufigen Angaben der Statistiker aus Wiesbaden um 0,4 Prozent.

Ermutigend: Im Februar sank die Inflationsrate ohne die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel auf 2,6 Prozent. Im Januar lag die sogenannte Kerninflation, die nach Ansicht vieler Ökonomen den Inflationstrend genauer widerspiegelt als die Gesamtrate, noch bei 2,9 Prozent.

Volkswirte erwarten Rückgang der Inflation im Jahresverlauf

Verbraucherinnen und Verbraucher geben in Umfragen immer wieder an, dass die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten eine ihrer größten Sorgen ist. Durch höhere Inflationsraten wird die Kaufkraft der Menschen gemindert, da sie sich dann für einen Euro weniger leisten können.

Nachdem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine vor drei Jahren begann, stiegen die Preise für Energie und Lebensmittel rasant an. Die Inflationsrate in Deutschland stieg bis zum Herbst 2022 auf 8,8 Prozent.

Die große Welle der Teuerung ist vorbei. Viele Volkswirte gehen davon aus, dass die Inflation in Deutschland weiter sinken wird. Für das laufende Jahr sagen Ökonomen eine durchschnittliche Inflationsrate von etwas über zwei Prozent voraus, was einem ähnlichen Niveau wie 2024 mit 2,2 Prozent entspricht.

«Müssen uns an ein höheres Preisniveau gewöhnen»

Auch die Bundesbank rechnet mit weiterer Entspannung: «Wir gehen (…) davon aus, dass der Abwärtstrend intakt ist und die Inflation in Deutschland weiter sinken wird», sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel jüngst. «Mit einer nachhaltigen Rückkehr zur Zwei-Prozent-Marke rechnen wir in Deutschland 2026.»

Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) sehen ihr Hauptziel stabiler Preise und einer stabilen Währung im Euroraum bei mittelfristig 2,0 Prozent Inflation erreicht. Dieser Wert liegt deutlich über der Nullmarke, da sowohl dauerhaft niedrige als auch zu stark steigende Preise als Risiko für die Konjunktur gelten: Unternehmen und Verbraucher könnten Investitionen aufschieben in der Erwartung, dass es bald noch günstiger wird.

Auch wenn einzelne Preise wieder sinken, müssen sich die Menschen hierzulande nach Einschätzung von Bundesbank-Präsident Nagel in der Breite «an ein höheres Preisniveau gewöhnen». Spielraum für Preiserhöhungen sehen vor allem Industrie und Einzelhandel, wie die jüngste Umfrage des Ifo-Instituts ergab. Dessen Konjunkturchef Timo Wollmershäuser erwartet in Deutschland eine Inflation «vorerst über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank».

Preisentwicklung im Februar

Im Februar war laut Angaben des Statistischen Bundesamtes Tanken und Heizen günstiger als im Vorjahr. Energie verbilligte sich um 1,8 Prozent, was etwas mehr war als im Januar und Dezember (jeweils minus 1,6 Prozent).

Im Gegensatz dazu stiegen die Lebensmittelpreise erneut deutlich an: Im Februar lagen sie um 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, im Januar waren es nur 0,8 Prozent.

Dienstleistungen wie Autoreparaturen oder Gaststättenbesuche verteuerten sich weiterhin überdurchschnittlich um 3,8 Prozent, wie bereits in den Vormonaten. Im Februar ließ jedoch der Preisanstieg etwas nach.

dpa