Bundeskriminalamt und Europol koordinieren Aktion gegen DDoS-Angriffe, Ministerin Faeser betont Handlungsfähigkeit der Sicherheitsbehörden.
Internationale Operation gegen Cyberkriminalität: 27 Plattformen offline genommen
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Bei einer internationalen Operation gegen Cyberkriminalität sind 27 kriminelle Plattformen vom Netz genommen und drei mutmaßliche Administratoren in Deutschland und Frankreich festgenommen worden. «Die Daten wurden als Beweismittel gesichert und über 300 Nutzer identifiziert», teilte das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mit. Vier der Plattformen waren in Deutschland gehostet und sind nun abgeschaltet.
Das BKA arbeitet zusammen mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und Strafverfolgungsbehörden aus 15 Ländern, um gegen Cyberkriminelle vorzugehen. Diese Aktion wird hauptsächlich in dieser Woche durchgeführt.
Schlag gegen Plattformen, die DDoS-Angriffe ermöglichen
«Im Mittelpunkt der von Europol koordinierten Operation „Power Off“ stehen sogenannte Stresser-Dienste», hieß es. Hierbei handle es sich um bestimmte kriminelle Dienstleistungs-Plattformen im Internet, die das einfache und schnelle Durchführen von sogenannten DDoS-Angriffen ermöglichen. Bei solchen Attacken werden Server durch massenhafte Anfragen überlastet.
«Die internationale Operation „Power Off“ gegen kriminelle Plattformen zeigt erneut die Handlungsfähigkeit und Stärke unserer Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden im Kampf gegen Cyberkriminalität», erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).
Faeser: «Niemand kann sich hier sicher fühlen vor Strafverfolgung.»
«Durch DDoS-Angriffe werden gravierende Schäden angerichtet. Ermittlungserfolge wie dieser zeigen: Niemand kann sich hier sicher fühlen vor Strafverfolgung», so die Ministerin.
Es wurde den nun festgenommenen Beschuldigten vorgeworfen, dass sie die kriminellen Infrastrukturen im Internet zur Computersabotage mittels sogenannter DDoS-Angriffe bereitgestellt und administriert haben, erklärten die Ermittler.
Motive hinter DDoS-Angriffen unterschiedlich
Laut den Angaben handelt es sich bei einem sogenannten Stresser-Dienst um eine webbasierte Plattform, die ihren Kunden gezielt DDoS-Angriffe und andere webbasierte Services anbietet – auch ohne dass tiefergehende technische Fähigkeiten nötig sind. «Dies hat zur Folge, dass DDoS-Angriffe einem breiten Nutzerkreis zugänglich gemacht werden.»
Die Gründe für DDoS-Angriffe sind vielfältig. Dazu gehören Wirtschaftssabotage und das Erzielen finanzieller Gewinne, die Verschleierung anderer Cyber-Angriffe, aber auch politisch-ideologische Motive.