Ermittler haben in mehreren Ländern drei mutmaßliche Söldner festgenommen, die eine Entführung in NRW geplant haben sollen. Anlass war das Verschwinden von 7,5 Tonnen Cannabis.
Internationale Razzia – Festnahmen nach Entführungsplänen

Im Zuge einer internationalen Polizeiaktion wurden am Mittwoch drei Männer im Ausland festgenommen, die angeblich eine Entführung in NRW geplant haben. Laut dpa sollen die Verdächtigen einer Gruppe krimineller Söldner angehören. An dem Einsatz unter Leitung des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamts (LKA) waren Europol sowie Behörden in Lettland, Dänemark und Frankreich beteiligt.
Gemäß Ermittlerkreisen wurden insgesamt sechs Söldner – darunter ehemalige Mitglieder der französischen Fremdenlegion – beauftragt, im Jahr 2024 einen Mann in Herne zu entführen. Dieser soll den Auftraggebern der Söldner 7,5 Tonnen Cannabis gestohlen haben. Zwei Helfer wurden kurz vor der geplanten Entführung entdeckt und verhaftet. Sie wurden inzwischen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Das LKA setzte die Ermittlungen fort und identifizierte die sechs Söldner.
Auftrag über Internet-Plattform
Es wird behauptet, dass sie den Auftrag über eine Internet-Plattform erhalten haben, auf der man sich Kriminelle wie Handwerker für einen bestimmten Auftrag suchen kann. Die sechs Söldner standen kurz vor der Entführung, als ihre beiden Helfer durch Zufall an einem Krankenhaus in Herne einer Polizeistreife auffielen und aufflogen. Die Letten hatten Observations-Technik samt Drohnen im Auto. Nach der Festnahme der beiden Helfer flohen die übrigen Söldner ins Ausland.
Am Mittwoch wurden in Lettland ein 35-jähriger Mann, in Dänemark ein 27-jähriger Mann und in Frankreich ein 29-jähriger Mann festgenommen. Internationale Haftbefehle liegen gegen drei weitere Verdächtige vor.
Durchsuchungen auch in Deutschland
Auch in Deutschland wurden Maßnahmen ergriffen, die jedoch nur indirekt mit dem Fall in Verbindung standen. Die Polizei durchsuchte in NRW und Frankfurt am Main mehrere Objekte, die einer Mietwagenfirma gehören. Diese soll den Söldnern Autos zur Verfügung gestellt haben. Es gab keine Festnahmen.
«Das war ein erfolgreicher Tag», sagte Michael Jaks, Leiter des Dezernates zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität beim LKA der dpa: «Wir konnten auch viele Beweismittel sichern, von denen wir uns erhoffen, auch die Auftraggeber der Beschuldigten zu finden.»








