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Jeder Vierte mag keinen Spargel

Für manche eine Schock-Umfrage mitten in der Saison: Das Stangengemüse verliert an Popularität in der Bevölkerung. In der sogenannten Generation Z mögen mehr als 40 Prozent eher keinen Spargel mehr.

Diejenigen, die Spargel mögen, essen ihn am liebsten mit Sauce hollandaise (einer Soße, die ursprünglich nur aus Butter, Eigelb und einer Reduktion aus Weißwein besteht). (Archivbild)
Foto: Martin Schutt/dpa

Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur mag jeder vierte Erwachsene in Deutschland frisch gekochten weißen Spargel nicht. Im Vergleich zu einer ähnlichen Umfrage vor drei Jahren ist dieser Wert gestiegen. Damals war es nur etwa jeder Fünfte, der das so sagte.

Zwischen den Generationen gibt es ausgeprägte Unterschiede: Dass sie Spargel «gar nicht» mögen, sagen immerhin 27 Prozent der jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre; die sogenannte Generation Z). Hinzu kommen 15 Prozent in der Gen Z, die ihn «eher nicht» mögen. Macht zusammen 42 Prozent.

Ist Spargel ein Seniorengemüse? Jedenfalls mögen Ältere ihn lieber

Zwischen 25 und 34 Jahren liegt der ablehnende Wert bezüglich Spargel bei 31 Prozent, bei den 35- bis 44-Jährigen bei 34 Prozent und bei den 45- bis 54-Jährigen bei 26 Prozent. In der Gruppe der über 55-Jährigen ist es lediglich jeder Fünfte (19 Prozent), der Spargel «gar nicht» oder «eher nicht» mag.

Insgesamt ist die Spargelrepublik nach wie vor aber stark: Eine deutliche Mehrheit mag den oft als König der Gemüsesorten angepriesenen Spargel: 49 Prozent sagen im Mai 2025 sogar «sehr», wenn sie gefragt werden, ob sie Spargel mögen. Zusätzliche 23 Prozent antworten, sie mögen Spargel «etwas».

Frauen mögen Spargel mehr als Männer

Frauen mögen Spargel mehr als Männer (74 zu 70 Prozent). Zudem fällt auf: Je älter die Personen sind, desto größer ist die Vorliebe für Spargel. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind 56 Prozent Spargel-Fans, bei den über 55-Jährigen sind es 80 Prozent.

Es gibt eine deutsche Einheit in Bezug auf Spargel. Er ist gleichermaßen beliebt im Osten und Westen.

Die Skepsis junger Leute nehmen Spargelbauern durchaus wahr. So erzählte ein Landwirt aus Brandenburg vor rund zwei Jahren mal der Deutschen Presse-Agentur, es gebe viele Ältere, die den Spargel im Frühling sehnlichst erwarten, ihn selber schälen, liebevoll zubereiten und den Verzehr zelebrieren. Spargel habe den Nimbus eines Festessens für sie. Auf der anderen Seite gebe es aber vor allem eher Jüngere, denen Spargelessen zu aufwendig sei. «Die denken oft auch eher gleichgültig: „Kann man machen, muss aber nicht sein“.»

Etwa 1,2 Kilogramm frischen Spargel isst jeder Bundesbürger im Jahr

Gemäß dem Verein Netzwerk der Spargel- und Beerenverbände hat jeder Bundesbürger im vergangenen Jahr etwa 1,2 Kilogramm frischen Spargel gegessen. Besonders beliebt sind die inländisch angebauten Stangen. Mit knapp 200 Quadratkilometern nimmt kein Gemüse eine größere Anbaufläche im Ertrag ein als der weiße Spargel, sagen die Verbände.

Die Spargelsaison erstreckt sich traditionell über etwa zwölf Wochen. Sie startet mit dem Frühlingsanfang und endet – zumindest in der Regel im Handel – am Johannistag am 24. Juni. In Baden-Württemberg ist beispielsweise der Schwetzinger Spargel beliebt, in Berlin und Brandenburg der Beelitzer, in Bayern der Schrobenhausener und in Nordrhein-Westfalen der Münsterländer.

dpa