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Jugendlicher wegen Mordes an einem 14-Jährigen verurteilt

In einer Nacht im Mai kommt es zu einer Gewalteskalation auf einem Spielplatz im Sauerland. Ein Junge wird so schwer verletzt, dass er kurz darauf stirbt. Nun sind mehrere Personen verurteilt worden.

In einer Nacht im Mai wurde der Spielplatz zum Tatort - nun sind der Haupttäter und mehrere Beteiligte verurteilt worden. (Archivbild)
Foto: Bernd Thissen/dpa

Nachdem ein 14-Jähriger auf einem Spielplatz in Menden im Sauerland tödlich mit einem Messer angegriffen wurde, wurde ein 17-Jähriger wegen Mordes zu sieben Jahren Jugendstrafe verurteilt. Die Jugendkammer des Landgerichts Arnsberg hat festgestellt, dass der Angeklagte den Teenager aus niedrigen Beweggründen und heimtückisch getötet hat, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.

Der 17-Jährige wurde außerdem wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Im Mai wurde ein damals 17 Jahre alter Jugendlicher bei der Auseinandersetzung ebenfalls schwer verletzt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Es gab weitere Beteiligte in dem Gewaltfall

Der Hauptangeklagte wurde zusammen mit neun weiteren Jugendlichen im Alter von 16 bis 17 Jahren auf der Anklagebank gesehen. Acht von ihnen wurden laut Gerichtsangaben zu Beginn des Prozesses beschuldigt, an einem der Angriffe beteiligt gewesen zu sein, die zum Tod des 14-Jährigen führten.

Fünf der neun Jugendlichen wurden nun ebenfalls schuldig gesprochen. Vier «wegen Beteiligung an einer Schlägerei in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung» und einer wegen Beihilfe dazu, wie der Gerichtssprecher schilderte. Sie müssen Sozialstunden in unterschiedlichem Umfang zwischen 60 und 80 Stunden leisten und sind verpflichtet zur Teilnahme an einem sechsmonatigen Anti-Gewalttraining. 

Bei den anderen vier Personen konnte keine Beteiligung an der Tat nachgewiesen werden. Sie wurden freigesprochen.

Öffentlichkeit war vom Prozess ausgeschlossen 

Der Prozess fand seit Anfang November vor der Jugendkammer des Gerichts statt, ohne dass die Öffentlichkeit zugelassen war, aufgrund des Alters der Minderjährigen. Es wurden keine Details zur Urteilsbegründung genannt.

Gemäß früheren Angaben der Staatsanwaltschaft hatte der 17-Jährige in einer Nacht im Mai mit einem Messer auf den 14-Jährigen eingestochen. Zuvor war es zu einer Auseinandersetzung mit mehreren Personen gekommen. Der Jugendliche mit mazedonischer Staatsangehörigkeit wurde so schwer verletzt, dass er trotz vergeblicher Reanimationsversuche kurz darauf im Krankenhaus verstarb. Der 17-jährige Deutsche war zunächst geflohen, wurde jedoch am Abend nach der Tat in einem Versteck festgenommen.

dpa