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Junge Menschen stellen nur zehn Prozent der Bevölkerung

In Deutschland leben vergleichsweise wenig junge Menschen. Bei den Bundesländern gibt es große Unterschiede.

Im EU-Vergleich liegt Deutschland unter dem Durchschnitt. (Symbolbild)
Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa

Der Prozentsatz der jungen Menschen in Deutschland befindet sich weiterhin auf einem historisch niedrigen Niveau. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts waren zum Ende des Jahres 2024 etwa 8,3 Millionen Menschen (10,0 Prozent) in Deutschland zwischen 15 und 24 Jahren alt. Dieser Anteil liegt somit bereits seit Ende 2021 auf diesem historischen Tiefstand.

Die Statistiker teilten mit, dass der Grund, warum er seitdem nicht weiter gesunken ist, sondern sich stabilisiert hat, vor allem an der Zuwanderung vorwiegend junger Menschen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 liegt.

Ohne Zuwanderung wäre der Anteil junger Menschen an der deutschen Gesamtbevölkerung noch niedriger – ohne Menschen mit Einwanderungsgeschichte läge er bei nur 8,6 Prozent, hieß es. Besonders hoch war der Anteil junger Menschen mit 20,7 Prozent bei Nachkommen Eingewanderter – das heißt bei Menschen, die in Deutschland geboren wurden und deren Elternteile beide zugewandert sind.

Unterschiede in Bundesländern

Auch auf regionaler Ebene gibt es laut Bundesamt große Unterschiede: Die Stadtstaaten Bremen (11,1 Prozent) und Hamburg (10,5 Prozent) sowie das Land Baden-Württemberg (10,5 Prozent) wiesen Ende 2024 den höchsten Anteil an 15- bis 24-Jährigen auf. Den geringsten Anteil an jungen Menschen hatten Brandenburg (8,7 Prozent), gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt (je 8,9 Prozent).

In den frühen 1980er Jahren hatte die jüngere Bevölkerung in Deutschland den größten Anteil an der Gesamtbevölkerung, als die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer im jugendlichen Alter waren. Im Jahr 1983 waren etwa 13,1 Millionen Menschen (16,7 Prozent) im Alter von 15 bis 24 Jahren in der heutigen Bundesrepublik.

Deutschland im EU-Vergleich unterdurchschnittlich

Gemäß Eurostat, dem Statistikamt der Europäischen Union, lebten zu Beginn des Jahres 2024 in Deutschland (10,0 Prozent) prozentual weniger junge Menschen als im Durchschnitt aller 27 EU-Mitgliedstaaten (10,7 Prozent). Der Anteil der 15- bis 24-Jährigen war in Irland (12,6 Prozent) am höchsten in der EU, gefolgt von den Niederlanden (12,3 Prozent) und Dänemark (12,2 Prozent). Bulgarien (9,2 Prozent) und Litauen (9,5 Prozent) wiesen den geringsten Anteil junger Menschen in der EU auf.

dpa