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Alexandra Popp erklärt Rücktritt aus Nationalteam

Die dreifache Fußballerin des Jahres beendet nach 18 Jahren und 144 Länderspielen ihre internationale Karriere aus gesundheitlichen Gründen.

Spielt nicht mehr für die DFB-Auswahl: Alexandra Popp
Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Kapitänin Alexandra Popp hat angekündigt, aus dem Nationalteam zurückzutreten. Die dreifache Fußballerin des Jahres aus Deutschland wird ihre internationale Karriere unter dem neuen Bundestrainer Christian Wück nicht fortsetzen und auf eine EM-Teilnahme 2025 in der Schweiz verzichten. Ihr 145. und letztes Länderspiel wird die 33-Jährige am 28. Oktober in Duisburg gegen Australien bestreiten.

«Tränenreiche Überlegungen»

«Insgesamt 18 Jahre, davon knapp vierzehneinhalb Jahre im A-Team, hatte ich das Glück und die große Ehre, mit vollem Stolz das Trikot der deutschen Nationalmannschaft zu tragen», sagte Popp. «Ich habe immer betont, dass mein Bauch die Entscheidung treffen wird, und nun hat er entschieden. Nach langen, tränenreichen Überlegungen habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen, meine Nationalmannschaftskarriere zu beenden.»

Popp hat bisher in 144 Länderspielen 67 Tore erzielt. Sie wird weit über den Rasen hinaus als Identifikationsfigur und Vorkämpferin für ihren Sport angesehen. Ihr Vertrag beim VfL Wolfsburg, für den sie seit 2012 spielt, läuft noch bis zum 30. Juni nächsten Jahres.

Zwei Olympia-Medaillen

Ihren größten Erfolg feierte die Fußballerin, die in Witten geboren wurde, mit dem Olympiasieg 2016. Bei den Olympischen Spielen in Frankreich war Popp die einzige deutsche Spielerin aus Rio, und sie gewann mit der Auswahl von Interimscoach Horst Hrubesch Bronze mit einem 1:0-Sieg im Spiel um den dritten Platz gegen die Weltmeisterinnen aus Spanien.

Nach dem Schlusspfiff in Lyon hatte Popp hemmungslos weinend auf dem Rasen gelegen. «Natürlich sind wir brutal glücklich», schilderte Popp später mit einem breiten Lächeln das Gefühl der gesamten Mannschaft. Ihre Zukunft bei den DFB-Frauen ließ sie damals offen, überraschend kommt die jetzige Entscheidung nicht. Popp wurde in der Vergangenheit immer wieder von Problemen in ihrem «Knorpelknie», wie sie selbst mit Hinweis auf eine frühere schwere Verletzung sagte, und ihrer Ferse geplagt. 

Der neue DFB-Coach Wück muss Umbruch einleiten 

Popp hatte auch schon nach der EM 2022 in England und der verpatzten WM 2023 in Australien Rücktrittsgedanken geäußert. Mit dem zweiten Platz bei der EM vor zwei Jahren stieg die staatlich geprüfte Tierpflegerin zum Star auf, auch wenn sie im Finale gegen das Gastgeber-Team (1:2) verletzt fehlte. Als erste Frau überhaupt wurde sie danach vom Fachmagazin «Kicker» als Persönlichkeit des Jahres ausgezeichnet.

Popp hat sich wiederholt für verbesserte Bedingungen im Frauenfußball eingesetzt und Defizite aufgezeigt. Wück wird sein Debüt als neuer Cheftrainer der Frauen am 25. Oktober in Wembley gegen den Europameister England geben. Er steht vor der Aufgabe, einen größeren Umbruch einzuleiten, da auch Popps Wolfsburger Teamkolleginnen Marina Hegering und Merle Frohms kürzlich ihren Rücktritt bekannt gegeben hatten.

dpa