Katze steckt Ärztin mit Corona an

Welche Rolle spielen Haustiere bei der Übertragung von Covid-19? Forscher hab das untersucht und kommen in einer Studie zu einem erschreckenden Ergebnis.

Erstmals wurde eine Übertragung des Corona-Virus von einer Katze auf einen Menschen dokumentiert. In Thailand soll sich sich eine Veterinärin bei einer infizierten Hauskatze infiziert haben. Diese hatte sie angeniest.

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Wie häufig treten solche Fälle auf? Dieses Fragen stellen sich jetzt nicht nur Katzenbesitzer.

Covid-19-Übertragung auf den Menschen möglich – „Das Virus kann immer noch zwischen Arten wechseln“

Jetzt haben Wissenschaftler im Fachmagazin »Emerging Infectious Diseases«  einen Fall in Thailand, wo sich eine Tierärztin bei einem Haustier ansteckte.

Die Frau hatte in der südthailändischen Stadt Songkhla eine mit Corona infizierte Katze behandelt und wurde anschließen positiv auf den Virus getestet.

Der Fall ereignete sich bereits knapp vor einem Jahr, im August 2021 und ist die erste dokumentierte Übertragung des Virus von einer Katzer auf einen Mensch.

Das Tier hat sich wahrscheinlich bei seinen Haltern, einem Vater und seinem Sohn, angesteckt. Davon ist die Gruppe um Sarunyou Chusri von der Prince of Songkla University in Songkhla überzeugt.

Die Ärztin hatte einen Abstrich gemacht, und trug dabei Handschuhe und eine Maske. Sie steckte sich trotzdem an, weil das Tier ihr ins Gesicht nieste. Am 13. August zeigte die 32-Jährige typische Covid-19-Symptome wie Fieber und Husten.

Bei einer späteren Untersuchung wurde eine enge Verwandtschaft der Viren, bei Haltern, Tier und Ärztin festgestellt. Dabei war die Variante zu der Zeit in der Region nicht sehr verbreitet.

Zuvor hatten die Halter keinen Kontakt zu der Ärztin, damit ist es sehr wahrscheinlich, dass die Katze der Überträger war.

COVID-19 bei Katzen – Wie gefährlich ist das Virus?

Die Corona-Pandemie bereitet vielen Tierhaltern große Sorgen. Es wurden im Laufe einige Fälle der Übertragung des Virus auf Tiere bekannt.

So hatten sich beispielsweise zwei Hunde durch das enge Zusammenleben mit dem am Corona-Virus erkrankten Halter infiziert. Die Übertragung überrascht Wissenschaftler wenig. Interessant ist jedoch, dass man damals lediglich Antikörper und keine aktive Infektion nachweisen konnte.

Dieses Phänomen konnten auch Wissenschaftler in Italien nachweisen. Dort wurden 540 Hunde und 277 Katzen aus Haushalten mit einer Corona-Infektion untersucht. Nur bei 3,4 Prozent der Hunde und 3,9 Prozent der Katzen konnten die Experten Antikörper feststellen. Bei einem genaueren Abstrich im Nasen- und Rachenraum konnten keine Viren nachgewiesen werden, berichtet “Petprotect”.

Das deutet auf eine überstandene Infektion bei den Tieren hin. Prinzipiell ist aber eine Ansteckung vom Menschen auf Haustiere möglich. „Sie bestätigen, was wir schon wissen. […] „Wir gehen davon aus, dass im Regelfall die Übertragung des Virus vom Menschen auf das Tier erfolgt“, so Professor Thomas Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) in Greifswald.

Grund zur Beunruhigung?

Wissenschaftler können beruhigen, denn sie gehen davon aus, dass die Übertragung meist vom Menschen aufs Tier erfolgt und nicht andersherum. Allerdings raten die Spezialisten bei einem Infektionsfall im Haushalt auch die Tiere zu isolieren.

Allerdings sollten alle vorsichtig sein, die Kontakt mit infizierten Tieren hatten, besonders Ärzte und Tierheimmitarbeiter. Infektionsmediziner Scott Weese von der kanadischen University of Guelph warnte in Ontario in einem Bericht der »New York Times«  Ich denke, es ist wichtig für uns zu erkennen, dass das Virus immer noch zwischen Arten wechseln kann«, hieß es.

Bereits in früheren Studien wurde die Übertragung des Virus vom Menschen auf Katzen und von Katzen zu anderen Katzen nachgewiesen.

Dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Deutschland sind aber keine relevante Anzahl an Übertragungen Tier auf Mensch bekannt. Gleiches soll auch in anderen Ländern der Fall sein.