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Kiloweise Kokain am Sylter Strand – Zoll sucht weiter

Seit Anfang Dezember finden Menschen immer wieder Päckchen mit Kokain an den Stränden der Nordseeinseln. Entdeckt wurden bisher 250 Kilogramm – deutlich mehr als bei früheren Funden auf Sylt.

Zollbeamte sind weiterhin an den Küsten von Sylt präsent, um die weitere illegale Einfuhr von Drogen zu bekämpfen. (Symbolbild)
Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Etwa sieben Wochen nach dem Fund der ersten von vielen Kokain-Paketen am Strand vor Sylt wird weiterhin nach der Herkunft der Drogen gesucht. Die Ermittlungen zu möglicherweise beteiligten Transportmitteln und Personen sind ebenfalls noch im Gange, wie eine Sprecherin des Zollfahndungsamts Hamburg der dpa mitteilte.

Weitere Auskünfte zur Art der Ermittlungen oder zu Ergebnissen könne sie nicht geben. Nach den Anspülungen seien die Streifentätigkeiten des Zolls und anderer Dienststellen in den betreffenden Regionen jedoch intensiviert worden, «um die weitere illegale Einfuhr von Betäubungsmitteln zu bekämpfen und Schaden von der Bevölkerung abzuwenden».

Kokain im Wert von 10 Millionen Euro

Seit dem 1. Dezember wurden an den Stränden der drei nordfriesischen Inseln Sylt, Föhr und Amrum insgesamt etwa 250 Kilogramm Kokain mit einem Straßenverkaufswert von 10 Millionen Euro entdeckt. Dies ist eine weitaus größere Menge als bei früheren Funden auf der Urlaubsinsel. Der jüngste Fund aus der aktuellen Serie wurde Anfang Januar gemacht, als ein Spaziergänger am Strand von Sylt Päckchen mit insgesamt 25 Kilogramm Kokain fand.

Laut Behörden könnten die Pakete von einer fehlgeschlagenen Übergabe auf See stammen. Es ist jedoch auch möglich, dass Dealer das Kokain außen an einem Boot befestigt hatten und es versehentlich verloren ging.

Strandbesucher sollten sich von angespülten Paketen oder verdächtigen Gegenständen fernhalten und sofort den Zoll oder die Polizei informieren.

Kokain in Rucksäcken im Meer vor Sylt 

In der Vergangenheit wurde auf der größten deutschen Nordseeinsel sowie an anderen Orten in Schleswig-Holstein immer wieder Kokain angespült, jedoch in deutlich geringeren Mengen als jetzt mit rund einer viertel Tonne.

Im März 2007 wurden am Strand von Sylt mehrere Rucksäcke mit insgesamt 35 Kilogramm Rauschmitteln gefunden. Der Straßenverkaufswert betrug laut Zollangaben rund 1,75 Millionen Euro. Nach Ermittlungen des Zolls stammten die vor etwa 18 Jahren am Strand von Sylt entdeckten Kokain-Pakete von einem südamerikanischen Containerschiff, das auf dem Weg nach Bremerhaven war.

Vor drei Jahren wurden im September 2004 elf Pakete mit 3,5 Kilogramm Kokain an den nordfriesischen Küsten – darunter auf Sylt, Amrum und Föhr – gefunden. Im November 1995 wurden am Strand des Nordseebads St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) insgesamt 22 Pakete – jeweils etwa ein Kilogramm schwer – mit Kokain angespült.

Schmuggel als Dauerthema

Im Jahr 2013 wurde an der dänischen Nordseeküste Kokain im Schwarzmarktwert von drei Millionen Euro angespült. Die Kokain-Pakete mit 80 Kilogramm der Droge waren in Rucksäcken verpackt. Auch an der Ostsee wurden Funde gemacht, wie im Sommer 2024 am Strand von Heiligenhafen in Schleswig-Holstein.

Der Schmuggel von Kokain auf der Nordsee ist ein kontinuierliches Problem. Häufig gehen auch Drogenpakete verloren, zum Beispiel wenn Übergaben zwischen Schmugglern auf See fehlschlagen. Die Herkunft des Rauschgifts blieb in zahlreichen Fällen unklar.

dpa