Ein riesiges Areal mit Hotels und Wasserrutschen soll bis zu 20.000 Reisende beherbergen. Offizielle Eröffnung für einheimische Touristen am 1. Juli.
Kim Jong Uns neues Tourismusresort in Nordkorea eingeweiht

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat ein großes Tourismusresort an der Ostküstenregion Wonsan Kalma eröffnet. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA kann das Gebiet mit mehreren Hotelanlagen, Swimmingpools und Wasserrutschen bis zu 20.000 Reisende aus dem In- und Ausland beherbergen. Die offizielle Eröffnung für inländische Touristen ist am 1. Juli geplant.
In den Bildern der Eröffnungszeremonie ist Machthaber Kim Jong Un neben seiner Tochter zu sehen, die aufgrund ihrer häufigen öffentlichen Auftritte von einigen Experten bereits als potenzielle Nachfolgerin für die politische Führung des Landes betrachtet wird. Weder ihr Name noch ihr genaues Alter wurden bisher von nordkoreanischen Behörden bestätigt.
Kims Ehefrau tritt nach anderthalb Jahren wieder öffentlich auf
Auch Ri Sol Ju, die Ehefrau von Kim Jong Un, ist zum ersten Mal seit etwa anderthalb Jahren wieder in der Öffentlichkeit erschienen. Auf den von KCNA veröffentlichten Fotos trägt die ehemalige Sängerin unter anderem eine Gucci-Handtasche, was ein klarer Verstoß gegen UN-Sanktionen darstellt. Diese verbieten es nämlich, Luxusgüter nach Nordkorea zu exportieren. Laut der südkoreanischen amtlichen Nachrichtenagentur Yonhap dürften die nordkoreanischen Behörden die Luxusgüter wahrscheinlich über Diplomatengepäck ins Land gebracht haben.
Pläne für das milliardenschwere Urlaubsziel Wonsan Kalma bestehen bereits seit mehr als zehn Jahren. Doch aufgrund der zunehmenden Isolation des Landes im Zuge der Corona-Pandemie und der nur vereinzelt Einreise von Ausländern gibt es erhebliche Zweifel an der wirtschaftlichen Rentabilität solcher Tourismusprojekte.
Das Auswärtige Amt rät von Reisen nach Nordkorea «dringend ab»
Es scheint, dass Nordkorea vor allem den russischen Markt im Blick hat, wenn es um internationale Gäste geht. Laut KCNA war auch der russische Botschafter bei der Eröffnungszeremonie des Tourismusresorts anwesend. Aktuell besteht eine direkte Flugverbindung zwischen der ostrussischen Stadt Wladiwostok und der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang.
Die Bundesrepublik Deutschland rät von Reisen nach Nordkorea „dringend ab“, wie es auf der Homepage des Auswärtigen Amts heißt. Auch die deutsche Botschaft ist seit der Corona-Pandemie nicht mehr in Betrieb.