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Joshua Kimmich neuer Kapitän der DFB-Elf

Nagelsmann betont Kimmichs Einsatz und Siegeswillen. Premiere als Kapitän gegen Ungarn in der Nations League.

Kimmich führt die Nationalmannschaft künftig als Kapitän an.
Foto: Christian Charisius/dpa

Joshua Kimmich wurde von Julian Nagelsmann zum neuen Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ernannt. Der 29-jährige Münchner folgt wie erwartet auf Ilkay Gündogan und wird die DFB-Elf zur WM 2026 in Nordamerika führen. Gündogan beendete seine Länderspiel-Karriere nach der Heim-EM. Als Stellvertreter von Kimmich ernannte Nagelsmann Antonio Rüdiger und Kai Havertz.

«Für mich ist der Kapitän der Abgesandte der Mannschaft, der die Meinung der Mannschaft vertritt. Wir haben versucht, Spieler zu finden, die einen guten Draht haben», sagte Nagelsmann bei der Zusammenkunft der Nationalmannschaft im Teamquartier in Herzogenaurach. 

«Josh war einer der drei Kapitäne der EM, da ist es logisch, wenn die anderen nicht da sind, dass er der Kandidat ist», sagte der Bundestrainer. Kimmich sei einer «der immer Vollgas gibt, manchmal zu viel, einer, der immer gewinnen will.» 

Bei seinem ersten offiziellen Einsatz als Kapitän wird Kimmich am kommenden Samstag (20.45 Uhr/ZDF) in Düsseldorf gegen Ungarn in die Nations League starten. Die Ernennung zum Spielführer stellt für ihn eine besondere Anerkennung in seiner langen DFB-Karriere dar. Sein Debüt im Nationaltrikot gab der ehrgeizige Profi im EM-Test im Mai 2016 gegen die Slowakei (1:3). Auch bei der darauffolgenden Endrunde in Frankreich war er dabei.

Confed-Cup-Sieg und viele Enttäuschungen

Nach dem Gewinn des Confed Cups mit einem Perspektivteam in Russland 2017 schien der Weg für weitere große Erfolge geebnet zu sein, jedoch verlief die Turniergeschichte für Kimmich äußerst unglücklich. Frühes Ausscheiden bei der WM 2018 und 2022, Enttäuschung bei der EM 2021 – die Misere der DFB-Elf war eng mit seinem Namen verbunden. Die Heim-EM mit guten Leistungen, guter Stimmung und dem letztendlich nur unglücklichen Ausscheiden im Viertelfinale gegen Spanien in diesem Sommer soll ein Wendepunkt sein. Seinen Führungsanspruch hatte Kimmich schon immer klar zum Ausdruck gebracht. Mehrmals trug er bereits die DFB-Binde, zum Beispiel als Stellvertreter von Manuel Neuer.

100er-Club im Sommer möglich

Die Beförderung von Kimmich ist logisch. Er hat mit 91 Länderspielen die meisten im aktuellen Nagelsmann-Aufgebot absolviert. Im nächsten Sommer könnte er in den 100er-Club aufsteigen. Dahinter kommen Rüdiger (74), Havertz (51) und Marc-André ter Stegen (40), der Manuel Neuer als Nummer eins im Tor ablösen wird. Der Torhüter gehört zusammen mit Jonathan Tah, Pascal Groß und Niclas Füllkrug dem neuen Mannschaftsrat an.

dpa