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Kindeswohlgefährdungen auf Rekordniveau in Deutschland

Die Zahl der Gefährdungen stieg 2023 auf 63.700 Fälle, doch die Dunkelziffer könnte noch höher sein.

Immer wieder müssen die Behörden einschreiten. (Symbolbild)
Foto: Fabian Sommer/dpa

Die Anzahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland hat einen neuen Höchststand erreicht. Im Jahr 2023 stellten die Jugendämter bei mindestens 63.700 Kindern oder Jugendlichen eine Gefährdung fest, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Dies entsprach etwa 1.400 Fällen beziehungsweise zwei Prozent mehr als im Jahr 2022. Eine Kindeswohlgefährdung kann beispielsweise Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt umfassen.

In Wahrheit dürften die Zahlen aber deutlich höher liegen, wie die Statistiker erklären: «Da einige Jugendämter für das Jahr 2023 keine Daten melden konnten, ist aber sicher, dass der tatsächliche Anstieg noch deutlich höher ausfiel», berichteten die Statistiker. 

Gesamtzahl liegt möglicherweise sogar bei 67.300 Fällen

Werden für die fehlenden Meldungen im Jahr 2023 nur die Ergebnisse aus dem Vorjahr hinzugezählt, liegt der Anstieg der Kindeswohlgefährdungen im Vergleich zum Vorjahr bei 4.700 Fällen beziehungsweise 7,6 Prozent. Wird zusätzlich der allgemeine Anstieg berücksichtigt, erhöht sich das Plus sogar auf rund 5.000 Fälle beziehungsweise 8 Prozent. Nach dieser Schätzung läge die Gesamtzahl im Jahr 2023 bei 67.300 Fällen.

Als Ursachen für die fehlenden Meldungen im Jahr 2023 wurden neben Fehlern bei der Datenerfassung und dem Cyberangriff auf einen IT-Dienstleister auch die Überlastung des Personals im Jugendamt genannt.

[Kindeswohlgefährdungen auf Rekordniveau in Deutschland],[Die Zahl der Gefährdungen stieg 2023 auf 63.700 Fälle, doch die Dunkelziffer könnte noch höher sein.]

dpa