Neue Methoden mit Xenon ermöglichen schnellen Aufstieg und sammeln Spenden für Wohltätigkeitsorganisationen.
Rekordtempo: Britische Veteranen besteigen Mount Everest ohne Akklimatisierung
Vier Veteranen der britischen Armee haben den Gipfel des Mount Everest in nur sieben Tagen erreicht, ohne wochenlange Akklimatisierung. Expeditionsveranstalter Lukas Furtenbach bestätigte, dass sie am Mittwochmorgen den 8.849 Meter hohen Gipfel erreichten und sich nun bei gutem Wetter auf dem Abstieg befinden.
Xenon als leistungssteigerndes Mittel
Die vier Veteranen Garth Miller, Alistair Carns, Anthony Stazicker und Kevin Godlington verwendeten für ihr Vorhaben neue Methoden, bei denen das Edelgas Xenon als leistungssteigerndes Mittel eine Rolle spielt. Den Kletterern sei einige Wochen vor ihrer Expedition in einer Klinik in Deutschland Xenon verabreicht worden, sagte Furtenbach. «Das schützt den Körper, verbessert die Akklimatisierung und macht die Kletterei sicher.»
Das Hormon Erythropoetin wird im Körper durch das Edelgas ausgeschüttet. Die EPO-Zufuhr gilt im Sport als verboten und wird als Doping angesehen. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hat im Jahr 2014 die Edelgase Xenon und Argon auf ihre Verbotsliste gesetzt.
Umstrittene Aktion
Nach Berichten der «Washington Times» waren die vier Bergsteiger am Freitag von London nach Kathmandu geflogen, um von der nepalesischer Seite auf den Everest-Gipfel zu steigen. Sie hätten sich dann in einen Helikopter gesetzt, der sie zum Basislager auf über 5.360 Meter gebracht habe. Von dort aus ging es auf den Gipfel. Laut der Zeitung ist das Projekt in der Bergsteiger-Gemeinde wegen der Zuhilfenahme von Xenon umstritten.
Laut Furtenbach Adventures, einem Veranstalter, dauert eine herkömmliche Everest-Expedition für die meisten Bergsteiger etwa zwei Monate. Dennoch ist es dank moderner Technik möglich, den Berg in nur drei Wochen zu besteigen.
Die vier Männer hatten zuvor ihren Ausflug als Versuch eines Tempoaufstiegs in Rekordzeit beschrieben. Ein Ziel war es, durch die Aktion eine Million Pfund (etwa 1,2 Millionen Euro) an Spenden zu sammeln, um Wohltätigkeitsorganisationen zu unterstützen.