Eintracht Frankfurt bekommt bei Atlético Madrid die Grenzen aufgezeigt. Vor allem in der Defensive fehlt es den Hessen an der internationalen Reife.
Königsklassen-Lektion für Frankfurt in Madrid
Eintracht Frankfurt hat das Gastspiel bei Atlético Madrid mit 1:5 (0:3) verloren und nach dem starken Auftakt einen herben Dämpfer in der Champions League kassiert. Giacomo Raspadori in der 4. Minute, Robin Le Normand (33.), Antoine Griezmann (45.+1), Giuliano Simeone (70.) und Julián Alvarez (82./Handelfmeter) erzielten die Tore für die in allen Belangen überlegenen Spanier, die dem Bundesligisten eine Königsklassen-Lektion erteilten.
Auch der Ehrentreffer von Jonathan Burkardt (57.) änderte daran nichts. Die Eintracht konnte vor 70.692 Zuschauern nicht an den schwungvollen Auftritt beim 5:1 gegen Galatasaray Istanbul anknüpfen. Trainer Dino Toppmöller hatte kurz vor dem Anpfiff am DAZN-Mikrofon noch optimistisch verkündet: «Wir wollen für offensiven Fußball und Spektakel stehen. Die Jungs haben Bock und wollen sich zeigen. Warum sollte es also nicht wild werden.»
Das war dann auch der Fall – jedoch nur in der Abwehr von Frankfurt, die erneut erhebliche Schwächen zeigte. Nach insgesamt elf Gegentoren in den letzten drei Bundesliga-Spielen setzte sich das Dilemma im Estadio Metropolitano nahtlos fort.
Eintracht ohne Zugriff
Mit dem ersten Angriff erzielten die Hausherren bereits die Führung. Eine flache Hereingabe von Simeone wurde unglücklich von Frankfurts Innenverteidiger Arthur Theate vor die Füße von Raspadori gelenkt, der völlig frei aus sechs Metern erfolgreich abschloss.
Die schnelle Führung seines Teams war genau nach dem Geschmack von Madrids Trainer Diego Simeone, der das Spiel wegen einer Roten Karte im ersten Spiel gegen den FC Liverpool von der Tribüne aus verfolgen musste.
Die Eintracht hatte Schwierigkeiten, sich in der Offensive zu behaupten. Obwohl der Bundesligist versuchte, mehr Ballkontrolle zu erlangen, führten die zögerlichen Angriffsversuche zu keinen gefährlichen Aktionen im Strafraum. Statt in die Tiefe zu spielen, wurde oft seitwärts oder rückwärts gespielt. Dadurch hatte die Abwehr von Atlético ein leichtes Spiel, was Toppmöller auf der Bank deutlich verärgerte.
Madrid eiskalt vor dem Tor
Der 44-Jährige war noch verärgerter, als die Gastgeber eine weitere Nachlässigkeit in der Frankfurter Abwehr bestraften. Griezmann verlängerte nach einem Eckball mit der Hacke in die Mitte, wo Le Normand ungehindert abschließen konnte.
Es wurde noch schlimmer für die Hessen, als Alvarez mit einem Antritt Frankfurts Abwehrchef Robin Koch stehen ließ und den Ball zurücklegte auf Griezmann, der mit seinem 200. Tor im Trikot der Rojiblancos zum 3:0 traf. Anschließend ließ er sich von den Fans für seinen Vereinsrekord feiern.
Nach der Halbzeitpause bekam die Eintracht die ersten Chancen und durch Burkardt auch ein Tor. Der Stürmer schoss nach einer schönen Vorlage von Ansgar Knauff. Dies führte jedoch nicht zu der erhofften Wende. Vielmehr baute Simeone den alten Abstand mit einem Kopfball wieder aus. Nach einem Handspiel von Aurele Amenda im eigenen Strafraum sorgte Alvarez vom Elfmeterpunkt für den Endstand.