Konzernweit ein Fünftel der Jobs sollen gestrichen werden. Neue Mittelfristziele werden am Capital Markets Day vorgestellt.
Lufthansa plant Stellenabbau in Verwaltung

Die Lufthansa plant, durch einen umfangreicheren Stellenabbau in der Verwaltung Kosten zu senken. In den nächsten Jahren sollen rund ein Fünftel der Stellen in der Administration konzernweit gestrichen werden, wie aus Unternehmenskreisen verlautete. Die Pläne sollen angeblich am kommenden Montag (29. September) beim Capital Markets Day des Unternehmens bekannt gegeben werden. Dabei wird der Vorstand der Lufthansa um Konzernchef Carsten Spohr neue Mittelfristziele für die kommenden Jahre präsentieren.
Vorher hatten verschiedene Medien über die Abbaupläne berichtet. Es blieb zunächst unklar, um wie viele Arbeitsplätze es genau geht und welche Konzernteile betroffen sind, aber angeblich könnten rund 3.000 bis 4.000 Jobs gefährdet sein. Das Unternehmen wollte die Berichte nicht kommentieren. Zuletzt hatte der Konzern etwa 103.000 Mitarbeiter.
Bereits Tausende Jobs in der Pandemie abgebaut
Schon während der Corona-Pandemie, die weltweit den Luftverkehr stark beeinträchtigt hatte, hatte der Konzern etwa 20.000 Arbeitsplätze abgebaut. Im September kündigte die Lufthansa an, wichtige Funktionen ihrer Airlines zu vereinen. Ab Januar 2026 sollen die Flugnetze der Kurz- und Mittelstrecken von Lufthansa, Swiss, Austrian und Brussels Airlines zentral gesteuert werden. Auch die IT-Funktionen der Drehkreuz-Airlines werden zusammengeführt.
Erst bei Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal und zuletzt noch einmal vor zwei Wochen hatte sich das Unternehmen trotz der turbulenten Weltwirtschaft dank einer starken Ticketnachfrage und geringerer Treibstoffkosten optimistisch gezeigt. Der operative Gewinn vor Sonderposten (bereinigtes Ebit) soll den Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro wie geplant deutlich übertreffen, wie der im MDax gelistete Konzern mitgeteilt hatte. Bereits zwischen April bis Juni war es für die Fluggesellschaft besser gelaufen als gedacht. Wie das wichtige Sommergeschäft gelaufen ist, wird sich nun am 3. November zeigen, wenn die Lufthansa die Zahlen für das dritte Quartal vorlegt.
Am 3. November wird die Lufthansa die Zahlen für das dritte Quartal vorlegen, um zu zeigen, wie das wichtige Sommergeschäft für die Fluggesellschaft verlaufen ist. Trotz der turbulenten Weltwirtschaft äußerte sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr vor gut zwei Wochen optimistisch, dass der operative Gewinn vor Sonderposten (bereinigtes Ebit) den Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro im laufenden Jahr wie geplant deutlich übertreffen wird. Eine starke Ticketnachfrage und geringere Treibstoffkosten sollen dazu beitragen.
Mehrere Tarifbaustellen bei Lufthansa
Das Bekanntwerden der Abbaupläne fällt zeitlich für die Lufthansa mit mehreren festgefahrenen Tarifkonflikten für das Kabinenpersonal und die Piloten zusammen. Noch bis Dienstag (30. September) läuft eine Urabstimmung bei der Vereinigung Cockpit (VC), bei der die bei der VC organisierten Beschäftigten der Lufthansa Kerngesellschaft und der Frachttochter Lufthansa Cargo über einen möglichen Arbeitskampf abstimmen dürfen – nach sieben zuvor erfolglosen Verhandlungsrunden.
Die Gewerkschaft Ufo erklärte, dass die Gespräche mit der Konzernführung über eine tarifliche Gesamtlösung für das Kabinenpersonal bei Lufthansa, Lufthansa CityLine, Lufthansa City Airlines und Discover Airlines gescheitert seien. Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation plant nun, ihre Forderungen für das Kabinenpersonal der einzelnen Airlines separat durchzusetzen.