Gerade feierte Moskau pompös die Annexion mehrerer ukrainischer Regionen – da geht ein Teil auch schon wieder verloren. Die Empörung innerhalb Russlands ist gewaltig!
Radikale-Russen attackieren Putins-Regierung: Experten sprechen bereits von Putsch
Nach der Niederlage in Lyman entgegnet Russland ein Sturm der Empörung im eigenen Land. Die Kritik richtet sich direkt an die Führungsmitglieder der Putin-Regierung. Experten sprechen bereits von einem Putsch – Einem “Informationsputsch”!
Einflussreiche Russen agieren mittlerweile sehr gezielt gegen enge Vertraute Putins. Den Anfang machte der Tschetschenische Stadthalter und Putins-Bluthund Ramsan Kadyrow. In einer Telegram Hetz-Nachricht forderte er den Einsatz von Atomwaffen und rechnete mit Putins direkten Regierungsmitgliedern ab.
Unterstützung kommt auch von weiteren namenhaften Radikal-Russen wie zum Beispiel Jewgeni Prigoschin. Der finstere Chef der Söldner-Gruppe “Wagner” – Er stellt sich auch offen gegen die Militärführung und somit hinter Kadyrow.
Mehr als nur Kritik!
Die Blogger-Gruppe “Rybar” – Auf Telegram fast eine Million Follower, erklärt, dass es sich aktuell um viel mehr als nur Kritik handelt. Es ist bereits ein “Informationsputsch gegen das das russische Verteidigungsministerium – genauer gesagt gegen seine Führung”
Angesichts jüngster Erfolge seiner Armee bei der Rückeroberung zwischenzeitlich besetzter Gebiete hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Annexionen durch Russland als bedeutungslos bezeichnet. «Sobald die ukrainische Flagge zurückgekehrt ist, erinnert sich niemand mehr an die russische Farce mit irgendwelchen Papieren und irgendwelchen Annexionen», sagte Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache.
Zuvor war bekannt geworden, dass russische Truppen die strategisch wichtige Kleinstadt Lyman im östlichen Gebiet Donezk aufgeben mussten und die Ukrainer nun wieder die Kontrolle dort haben. Rund sieben Monate nach Kriegsbeginn hatte Kremlchef Wladimir Putin am vergangenen Freitag neben Donezk auch die ukrainischen Gebiete Luhansk, Saporischschja und Cherson annektiert. Die völkerrechtswidrige Einverleibung der Regionen, die Russland in Teilen nicht einmal erobert hat, wird international nicht anerkannt.
Sowohl Deutschland als auch die USA sicherten der Ukraine auch künftig Unterstützung bei der Befreiung ihres Landes zu. Unterdessen hat Russland angesichts der Massenflucht vor der seit rund zehn Tagen laufenden Teilmobilmachung eigenen Angaben zufolge damit begonnen, wehrpflichtige Männer aktiv an der Ausreise zu hindern.
Russische Männer bei Fluchtversuch an Grenze einberufen
Russland stoppte an der Grenze zum Nachbarland Georgien eigenen Angaben zufolge bereits mehr als 180 wehrpflichtige Männer bei der versuchten Flucht vor dem Einzug ins Militär. Ihnen sei direkt am Grenzübergang Werchni Lars ein Einberufungsbescheid übergeben worden, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf das Militärkommissariat der an die Ex-Sowjetrepublik Georgien grenzenden russischen Region Nordossetien.
Die von Kremlchef Putin am 21. September angeordnete Mobilmachung hat in Russland eine regelrechte Massenflucht ausgelöst. Zehntausende Männer flüchteten nicht nur nach Georgien im Südkaukasus, sondern beispielsweise auch in die zentralasiatischen Ex-Sowjetstaaten Kasachstan und Kirgistan.
Ukraine bekommt zusätzliche Haubitzen aus Slowakei
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht kündigte für das kommende Jahr die Lieferung von 16 Radpanzerhaubitzen aus slowakischer Produktion an die Ukraine an. Die Systeme vom Typ Zuzana würden in der Slowakei produziert und gemeinsam mit Dänemark, Norwegen und Deutschland finanziert, sagte die SPD-Politikerin der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin» nach der Rückkehr von ihrer ersten Reise in die Ukraine seit Kriegsbeginn am 24. Februar.
US-Minister: Unterstützung für Ukraine «so lange wie nötig»
Die USA sichern der Ukraine kontinuierliche Unterstützung zu – und das unabhängig vom weiteren Kriegsverlauf. Aktuell entwickelten sich die Kampfhandlungen positiv für die ukrainische Armee, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin im Nachrichtensender CNN. Es sei schwer, den weiteren Verlauf vorherzusagen, schränkte er ein. «Aber ich würde sagen, dass egal, in welche Richtung sich das entwickelt, wir den Ukrainer so lange wie nötig Sicherheitsunterstützung gewähren werden», betonte er.
Was heute wichtig wird
Wenige Tage nach der von Kremlchef Putin verkündeten Annexion von vier ukrainischen Gebieten soll in Moskau voraussichtlich am Montag die Staatsduma die völkerrechtswidrigen Einverleibungen per Gesetz besiegeln. Unterdessen dürfte die ukrainische Armee ihre Rückeroberungsversuche nach der erfolgreichen Wiedereinnahme von Lyman fortsetzen.