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Krieg in Nahost – Reeder fürchten um Handelsschiffe

Nach Israels Großangriff kommt es im Nahen Osten womöglich zu einem neuen Krieg. Das hätte fatale Folgen auf die Schifffahrt.

Ein Containerschiff ist im März 2024 im Golf von Aden, südöstlich der jemenitischen Stadt Aden, beschossen worden. (Archivbild)
Foto: Uncredited/Indian Navy on X/AP/dpa

Nach Israels Angriff auf den Iran fürchten deutsche Reedereien eine zunehmende Gefährdung der Handelsschifffahrt. «Ein regionaler Flächenbrand könnte weitere Staaten sowie zentrale maritime Verkehrsadern erfassen», heißt es in einer Stellungnahme des Verbands Deutscher Reeder (VDR) aus Hamburg. Die jüngste Eskalation erhöhe das Risiko weiterer Übergriffe.

Großangriff Israels auf den Iran 

Israel hat in der Nacht einen umfangreichen Angriff auf iranische Städte und Atomanlagen gestartet. Die Ziele waren sowohl in der Hauptstadt Teheran als auch im Westen des Landes. Der Iran bezeichnete dies als Kriegserklärung und drohte mit einer harten Reaktion. In Jemen griff die israelische Marine die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz im Hafen von Hudaida an.

Wichtige Seewege in der Region

In wichtigen Seehandelswegen im Nahen Osten gibt es Engpässe wie die Straße von Hormus zwischen dem Iran und dem Oman, das Rote Meer und die Meerenge Bab al-Mandab, die das Rote Meer im Süden mit dem Golf von Aden verbindet.

Die Handelsschifffahrt in der Region ist seit einiger Zeit besonders gefährdet. Die Huthi-Miliz greift seit dem Ausbruch des Gazakriegs im Herbst 2023 immer wieder Schiffe an. Laut dem Versicherer Allianz Commercial gab es mehr als 200 Angriffe der Huthi mit Raketen und Drohnen auf Schiffe, wobei mehr als 40 beschädigt wurden. Viele Reedereien umfahren die Region.

Auch in der Nähe der Straße von Hormus und im angrenzenden Golf von Oman hat es laut VDR wiederholt Zwischenfälle gegeben. Darunter waren Festsetzungen und Kaperungen. Die Beispiele verdeutlichen, wie anfällig Seehandelsrouten geworden sind.

Reederverband ruft zu Deeskalation auf

Freie und sichere Seewege seien wesentlich für die Versorgungssicherheit in Europa und Deutschland, teilte der VDR mit. «Jetzt kommt es auf politische Verantwortung, Dialogbereitschaft und Deeskalation an», heißt es in der Stellungnahme.

dpa