Eine Kripo-Beamtin steht vor Gericht, weil sie Bargeld eines Toten angenommen haben soll. Der Prozess wird am 10. September fortgesetzt.
Polizistin vor Gericht: Vorwurf der Hehlerei und Unterschlagung

Eine Beamtin der Kripo soll Bargeld von einem Verstorbenen genommen haben. Aus diesem Grund steht sie seit Kurzem vor dem Amtsgericht Darmstadt. Laut Staatsanwaltschaft bestreitet sie den Vorwurf der Anklage. Mehrere Medien haben über den Prozessauftakt berichtet.
Laut Anklage war die Beamtin heute 54 Jahre alt im November 2022 mit einem Kollegen in der Wohnung eines verstorbenen Mannes in Ober-Ramstadt im südhessischen Kreis Darmstadt-Dieburg gewesen, wie der Darmstädter Oberstaatsanwalt Joachim Hauschild mitteilte. Das Todesermittlungsverfahren habe ergeben, dass der 1962 geborene Mann eines natürlichen Todes gestorben sei.
Kamera filmte
Laut Hauschild habe der Kollege Geldscheine aus einem Portemonnaie auf einem Tisch im Wohnzimmer genommen und später mindestens zehn Euro seiner nun angeklagten Kollegin gegeben. Aus diesem Grund wird sie nun wegen Hehlerei angeklagt.
Die Polizisten sollen laut Anklage eine Überwachungskamera im Wohnzimmer entdeckt haben. Sie nahmen eine Netzwerkfestplatte mit, aber stellten fest, dass die Aufnahmen der Kamera nicht darauf gespeichert waren. Der Bruder des Verstorbenen fand sie auf einem Kamera-Speicherchip und übergab das Video der Polizei. Aufgrund des mutmaßlichen Diebstahls der Festplatte wird die Polizistin auch wegen Unterschlagung angeklagt.
Kripo-Kollege 2024 verurteilt
Laut Oberstaatsanwalt Hauschild wurde der Kripo-Beamte bereits im Jahr 2024 rechtskräftig wegen Unterschlagung zu einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen von je 130 Euro, also insgesamt 10.400 Euro, verurteilt. Der Prozess gegen seine Kollegin, der erst kürzlich begonnen hat, wird am 10. September fortgesetzt.