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Krise verschärft sich: Stromnetz auf Kuba bricht zusammen

Auf der Karibikinsel gab es zuletzt immer häufiger Stromausfälle. Die Regierung schränkte deswegen Aktivitäten ein. Nun gibt es einen landesweiten Blackout.

Kuba steckt in einer der schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution um Fidel Castro von 1959. (Archivbild)
Foto: Ramon Espinosa/AP/dpa

In Kuba ist das Stromnetz landesweit komplett zusammengebrochen. Kurz nach der Ankündigung von Notmaßnahmen zur Bewältigung einer schweren Stromkrise meldete das Energieministerium, dass auch das wichtige thermoelektrische Kraftwerk Antonio Guiteras vom Netz gegangen sei. Mehrere andere Kraftwerke des sozialistischen Karibikstaats waren wegen ihres schlechten Zustands bereits außer Betrieb.

Präsident Miguel Díaz-Canel versicherte im Kurznachrichtendienst X, dass ohne Unterbrechung an der Wiederherstellung der Stromversorgung gearbeitet werde. Die Lösung dieses äußerst sensiblen Problems für die Bevölkerung habe absolute Priorität für die Führung des Landes.

 

https://x.com/DiazCanelB/status/1847319863187935707

Schulen bleiben geschlossen, Büroarbeit fällt aus

Ministerpräsident Manuel Marrero hatte zuvor in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) in einer Fernsehansprache die Situation des Stromnetzes im Land als «komplex» beschrieben. Grund für die häufigen Ausfälle seien vor allem fehlende Brennstoffe und Betriebsstörungen in den alten Kraftwerken des Landes, sagte Marrero. Vor dem landesweiten Stromausfall dauerten in Teilen des Landes die Stromausfälle ohnehin mehr als zwölf Stunden am Tag an.

Der staatliche Stromversorger UNE hat daraufhin angekündigt, nicht essenzielle Aktivitäten einzustellen. Nur Krankenhäuser und Lebensmittelproduktionsstätten dürfen ohne Einschränkungen weiterarbeiten. An den übrigen Arbeitsplätzen wird nur noch das notwendige Personal eingesetzt. Kulturelle Aktivitäten und Freizeitzentren, die Strom verbrauchen, werden ebenfalls ausgesetzt. Der Schulunterricht wurde vorübergehend eingeschränkt.

Veraltete Infrastruktur

Kuba steckt in einer der schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution um Fidel Castro von 1959. Wegen des schlechten Zustands der veralteten Infrastruktur – auch als Folge des seit mehr als 60 Jahren bestehenden Handelsembargos der USA – gehen in Kuba regelmäßig die thermoelektrischen Kraftwerke vom Netz und müssen notdürftig repariert werden. Stromausfälle gehören im ganzen Land zum Alltag.

In Havanna wurde das Problem bisher größtenteils in Grenzen gehalten. Seit zwei Jahren gibt es dort hin und wieder Phasen planmäßiger Stromabschaltungen, bei denen die Viertel abwechselnd alle drei Tage vier Stunden lang ohne Elektrizität auskommen müssen. Seit Montag fiel auch in Havanna jeden Tag der Strom aus, bisweilen für mehr als vier Stunden.

dpa