Nach einem Todesfall bei einer Gemeinschaftsjagd in Mecklenburg-Vorpommern gehen die Ermittler von einem Unfall aus, prüfen aber in alle Richtungen. Der tödliche Schuss kam nicht aus nächster Nähe.
Kugel von entferntem Hochsitz trifft Jäger tödlich
Nach dem Tod eines Jägers, der in Mecklenburg-Vorpommern von einer Kugel getroffen wurde, wird eine Obduktion durchgeführt, um weitere Informationen zu erhalten. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Schwerin erklärte am Wochenende, dass man davon ausgehe, dass der 48-jährige Mann auf seinem Hochsitz von einer Kugel getroffen wurde, die von einem anderen Hochsitz in 200 Metern Entfernung abgefeuert wurde.
Demnach soll der Schuss aus der Waffe eines 50-jährigen Jägers stammen, gegen den wegen fahrlässiger Tötung ermittelt wird. Aktuell geht die Staatsanwaltschaft nicht von Absicht aus. «Bislang haben wir zumindest keine Hinweise darauf, dass es vorsätzlich geschehen ist.»
An der Jagdgesellschaft am Donnerstagabend in Mustin im Landkreis Ludwigslust-Parchim nahmen noch zwei weitere Mitglieder teil. Der Sprecher gab an, dass alle aus Niedersachsen stammten. Vorher hatten die Medien über weitere Einzelheiten berichtet.
Nachtsichtgeräte dabei
Zum fraglichen Zeitpunkt wurde nur ein Schuss aus der Waffe des 50-Jährigen abgegeben. Es war bereits dunkel und die Jäger waren mit Nachtsichtgeräten ausgestattet. Es ist noch unklar, ob und in welchem Maße diese verwendet wurden und eine Rolle spielten. Möglicherweise haben die Jäger Schwarzwild gejagt.
Die Staatsanwaltschaft gab bekannt, dass die Kugel den 48-Jährigen im Halsbereich traf. Der Sprecher sagte, dass er vor Ort gestorben sei, möglicherweise noch auf dem Hochsitz. Bei der Obduktion wird die Schussverletzung genauer untersucht.
Auch sollen alle Teilnehmer der Jagdgesellschaft vernommen werden. Inwiefern beides schon erfolgt ist, konnte der Sprecher am Wochenende nicht sagen. Zur Frage eines möglichen Vorsatzes sagte der Sprecher: «Ob und inwieweit eventuell doch da mehr dran ist, müssen die Ermittlungen zeigen. Aber die Ermittlungen werden natürlich wie immer in alle Richtungen geführt.»