Die Fahrgäste können mit 100% Erstattung der Zugtickets rechnen. Auch Hotel-Gutscheine wurden bei nötiger Übernachtung ausgegeben.
ÖBB entschädigt Zugfahrgäste nach Panne in Tunnel mit Kulanz
Rund 400 Zugfahrgäste können nach einer Panne mit stundenlangem Warten in einem Tunnel in Österreich mit Kulanz rechnen. «Wir möchten uns für die Geduld bedanken und mitteilen, dass mindestens die Kosten des Zugtickets zu 100 Prozent erstattet werden», sagte der Sprecher der österreichischen Bahnen (ÖBB), Klaus Baumgartner.
Die Panne ereignete sich zwar mit einem ICE der Deutschen Bahn, aber die ÖBB waren die Betreiber auf der Strecke in Österreich. Gemäß den Fahrgastrechten hätten die Betroffenen nur Anspruch auf eine Erstattung von 50 Prozent des Preises. „Wer sich wegen einer erforderlichen Übernachtung an die ÖBB gewandt hat, hat einen Hotel-Gutschein erhalten“, sagte der Sprecher.
ICE zunächst nach Wien geschleppt
Die Deutsche Bahn konnte nach eigenen Angaben keine Aussage zur Ursache der Panne machen. Weitere Details sollen erst im Laufe der Woche bekannt gegeben werden. Auf der Strecke Hamburg-Wien ist betrieblich alles wieder normal. Auch ein Zug von Wien nach Hamburg fährt wieder.
Der ICE 90 «Donauwalzer» nach Hamburg war nach der Rettung der Fahrgäste zunächst nach Wien geschleppt worden. Eine Überprüfung habe gezeigt, dass er fahruntüchtig sei, hieß es von der ÖBB. Der Zug werde in den kommenden Tagen nach Deutschland gebracht, so Baumgartner. Ursache war nach ÖBB-Angaben eine Panne an dem ICE. Der Stromabnehmer habe nicht funktioniert.
Rettung über Tunnelnotausstiege
Die Passagiere mussten am Samstagnachmittag stundenlang in einem Tunnel ausharren. Gemäß den Angaben der ÖBB wurden sie zunächst in einen Ersatzzug im Tunnel umgeleitet. Da jedoch einige Fahrgäste anscheinend einfach aus dem Zug ausgestiegen waren und die Gefahr bestand, dass sie sich im Tunnel aufhielten, konnte der Strom nicht eingeschaltet werden und der Zug konnte daher nicht fahren.
Die Passagiere mussten dann zu Fuß über Tunnel-Notausstiege ins Freie gebracht werden, wie es von dem ÖBB-Sprecher hieß. Der Tunnel bei Hadersdorf westlich von Wien liegt unter einem Wohngebiet. Die Passagiere seien mit Bussen und Regionalzügen nach Wien und St. Pölten gebracht worden. Verletzt wurde niemand.