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Lage in Myanmar eine Woche nach Erdbeben völlig verheerend

Eine Woche ist es her, dass ein enormes Erdbeben Teile von Myanmar in Trümmer gelegt hat. Und noch immer ist das ganze Ausmaß nicht klar. Helfer sprechen von einer «Jahrhundertkatastrophe».

Menschen vor Ort sprechen von einer «Jahrhundertkatastrophe».
Foto: -/kyodo/dpa

Eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben in Myanmar steigt die Zahl der Toten weiter. Laut Angaben der regierenden Militärjunta wurden bisher 3.145 Leichen gefunden, mehr als 220 Menschen werden noch vermisst. Das tatsächliche Ausmaß ist jedoch weiterhin unklar, so die Welthungerhilfe.

Experten warnen davor, dass die Anzahl der Opfer möglicherweise noch deutlich höher ist. Der Ausfall der Wasserversorgung führt derweil zu einem Anstieg der Durchfallerkrankungen, wodurch Seuchen wie Cholera drohen.

Am vergangenen Freitag wurde die Region Sagaing, die zweitgrößte Stadt Mandalay und die Hauptstadt Naypyidaw von einem Erdbeben der Stärke 7,7 erschüttert. Auch in Bangkok, mehr als 1.000 Kilometer entfernt, waren die Erdstöße spürbar und führten zum Einsturz eines 30-stöckigen Rohbaus. Noch immer werden Dutzende Arbeiter unter den Trümmern vermisst.

«Eine Jahrhundertkatastrophe» in Myanmar

«Die Zahl der Todesopfer steigt täglich, viele Gebiete sind aufgrund zerstörter Straßen und Brücken schwer erreichbar», berichtete die Welthungerhilfe aus Myanmar. Bereits vor dem Beben habe das frühere Birma zu den ärmsten Ländern der Welt mit 15,2 Millionen hungernden Menschen gezählt. In dem Vielvölkerstaat regiert eine brutale Junta. 

«Dies ist ein Jahrhundertbeben und eine Jahrhundertkatastrophe», warnte der Landesdirektor der Welthungerhilfe Henry Braun. Die Not sei enorm. «Unsere Teams sehen massive Zerstörung. Menschen graben mit bloßen Händen bei 40 Grad nach Verschütteten.» Es fehlten Leichensäcke, und die Chance, noch Lebende zu bergen, sei fast gleich null. Gleichzeitig gelte es, die Überlebenden so schnell wie möglich mit dem Nötigsten zu versorgen.

Hoffnung mache die zuletzt angekündigte Waffenruhe zwischen Widerstandsgruppen und der Militärregierung: «Das könnte den Zugang zu Notleidenden erleichtern und Leben retten.» Jedoch hat die Militärjunta, die sich 2021 an die Macht geputscht hatte, Berichten und Augenzeugen zufolge auch nach der Ankündigung noch Luftangriffe geflogen. Die Generäle, die das Land mit Härte regieren, sind seit Jahren im Krieg mit der eigenen Bevölkerung.

dpa