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Tropenstürme verwüsten China und Südostasien

Verwüstung durch Wirbelstürme in China und Südostasien. Taifun «Yagi» und Sturm «Bebinca» setzen Landstriche unter Wasser und fordern Tote.

In Nordthailand gibt es schwere Überschwemmungen.
Foto: Adryel Talamantes/ZUMA Press Wire/dpa

In China und Südostasien kämpfen die Einwohner mit Verwüstung und Überflutungen durch tropische Wirbelstürme. Der mit Starkregen und Stürmen einhergehende Taifun «Yagi» hinterließ nicht nur schwere Schäden an der Infrastruktur, sondern setzte auch ganze Landstriche unter Wasser. Der nächste Sturm «Bebinca» forderte indes erste Tote auf den Philippinen – in der Nacht zum Montag wird sein Auftreffen auf Land im Südosten Chinas erwartet.

Im Zusammenhang mit dem Taifun «Yagi» stieg in Vietnam die offizielle Zahl der Toten auf 281, zudem gebe es mehr als 1900 Verletzte, teilte die Katastrophenschutzbehörde des Landes mit. Der nach Behördenangaben heftigste Tropensturm seit Jahrzehnten hatte vor einer Woche gewütet und dabei auch die Hauptstadt Hanoi schwer getroffen. In der Provinz Lao Cai wurde demnach ein ganzes Dorf einfach fortgespült. 

Gemäß dem Katastrophenschutz sind etwa 235.000 Haushalte von den Sturmschäden betroffen. Des Weiteren kamen über 2,6 Millionen Nutztiere ums Leben, Hunderttausende Reisfelder wurden beschädigt. In Nordvietnam fehlt es nach dem Unwetter Millionen von Kindern an Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen, wie es in einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks UNICEF heißt.

Taifun setzt Norden Südostasiens unter Wasser

Auch in Vietnams Nachbarland Laos berichteten örtliche Medien von tagelangem Starkregen in den Städten Vientiane und Luang Prabang. Hochwasserstände des Mekong führten zudem zu verheerenden Überschwemmungen in der Provinz Luang Namtha im Norden des Binnenstaates, wie die «Laotian Times» berichtete. 

Auch zwölf Provinzen im daran angrenzenden Thailand litten nach Angaben der «Bangkok Post» unter Überflutung, darunter die auch bei Touristen beliebten Regionen Chiang Rai ganz im Norden des Landes sowie Ayutthaya nördlich von Bangkok. Innerhalb des vergangenen Monats seien 43 Menschen bei Überschwemmungen ums Leben gekommen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde des Landes. 

Auch Myanmar wurde von «Yagi» schwer getroffen. Staatsmedien berichteten von mindestens 74 Todesopfern, während örtliche Medien von weit über 200 Toten ausgingen. Die Überschwemmungen hätten viele Gebiete von der Außenwelt abgeschnitten, Erdrutsche ausgelöst und Häuser weggerissen. Es gebe viele Vermisste. Allerdings erschwert die politische Lage des von einer brutalen Militärjunta regierten Landes es, verlässliche Informationen zu erhalten. Augenzeugen im Kayah-Staat berichteten, die Junta habe Rettungsmaßnahmen für die von der Flut betroffenen Anwohner unterlassen, jedoch Luftangriffe geflogen, weil Widerstandskämpfer in der Region im Einsatz seien. 

China und Philippinen wappnen sich für den nächsten Sturm

Der Super-Taifun «Yagi» war zuvor über die Philippinen und den Süden Chinas hinweggezogen und hatte auch dort Tod und Zerstörung hinterlassen. Nur knapp eine Woche später sieht sich die Region dem Wirbelsturm «Bebinca» ausgesetzt. 

Laut dem philippinischen Katastrophenschutz starben bereits sechs Menschen auf den Philippinen aufgrund der Auswirkungen des Taifuns. Es wurde nicht bekannt gegeben, wie die Menschen ums Leben kamen. Starkregen und Stürme führten unter anderem zu Erdrutschen.

«Bebinca» bewegt sich nun in Richtung Osten Chinas und wird voraussichtlich in der Nacht zum Montag in der Region um die Metropole Shanghai sowie den Großstädten Hangzhou und Ningbo auf Land treffen, in denen insgesamt mehr als 46 Millionen Menschen leben. Laut chinesischem Staatsfernsehen wurden an den beiden internationalen Flughäfen Shanghais insgesamt mehr als 600 Flüge gestrichen. Der Tropensturm trifft während der Feiertage zum Mondfest in China ein, an denen Millionen von Menschen in der Volksrepublik unterwegs sind.

Warnungen vor hohen Wellen galten auch in den Küstenprovinzen wie Zhejiang oder Jiangsu. Aufgrund des drohenden Starkregens warnten die Behörden auch in der Provinz Anhui im Binnenland vor über die Ufer tretenden Gewässern.

dpa